Außergewöhnlich

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lenya612 Avatar

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"Seine Augen waren dieselben wie früher. Gesichter verändern sich durch den Tribut, den das Leben fordert, aber Augen bleiben ein Fenster zu dem, was war, und sie konnte ihn darin sehen." (S. 292)

Kya wächst in der Marsch auf. Ihre Familie ist arm und ihr Vater sehr schwierig. Nachdem ihre Mutter die Familie verlassen hat, als Kya noch sehr klein ist, dauert es nicht lange, bis auch die Geschwister es nicht mehr im Haus aushalten. Schon sehr jung ist Kya auf sich alleine gestellt.

Nun habe ich das Buch über das Marschmädchen auch gelesen, über das jeder redet. Ich muss gestehen, es hat sehr lange gedauert, bis ich richtig warm damit wurde. Ausufernden Naturbeschreibungen kann ich nur wenig abgewinnen und in der ersten Hälfte hat die Geschichte stark den Robinson-Crusoe-Charakter. Man liest sehr lange, wie Kya sich allein durchschlägt und die Natur quasi ihre Familie wird.
In der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte allerdings an Fahrt auf und am Ende lässt mich das Buch doch mit einem wehmütigen Gefühl zurück. Kyas Leben ist geprägt vom Verlassenwerden und natürlich macht das etwas mit ihr. Völlig verständlich. Sie ist eine Einsiedlerin, weil das Leben sie zu einer gemacht hat und weite Strecken des Buches ist sie unglaublich einsam. Das widerum macht etwas mit mir. Ich bewundere sie und kann ihre Beweggründe verstehen. Wer das Ende des Buches kennt, weiß, wovon ich spreche.
Nehmt euch dieses Buch und begleitet Kyas außergewöhnliches Leben, es lohnt sich tatsächlich.