Beeindruckendes Erstlingswerk

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elfenfreund2001 Avatar

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„Der Gesang der Flusskrebse“ ist das Erstlingswerk der Autorin Delia Owens. Der Roman ist erschienen im Carl Hanser Verlag und umfasst 457 Seiten.
Er erzählt die Geschichte von Kya (Catharine Danielle Clark). Kya ist sechs Jahre als die Mutter die Familie verlässt. Später folgen nach und nach auch die älteren Geschwister und sie bleibt vorerst mit ihrem alkoholsüchtigen Vater in der Hütte der Familie im Marschland alleine. Sie lernt ihr Leben zu meistern. Mit den Menschen hat sie nicht so viel Glück und sie ist der Natur näher als den Menschen. Sie wird zum Marschmädchen über das die Einwohner im nahe gelegenen Städtchen Barkley Cove nur tuscheln. Sie hat nur wenige Freunde, die ihr helfen ihr Leben zu meistern. Doch am meisten geht dir Kraft von ihr aus zu überleben. Sie ist eine gute Beobachterin, was die Natur und Menschen angeht und sie weiß über das Leben in der Marschlandschaft Bescheid. Sie begegnet Menschen, die ihr helfen. Menschen, die sie verlassen, sie enttäuschen und doch sehnt sie sich nach Nähe. Sie wird erfolgreich, kann ihr eigenes Leben leben und sie wird des Mordes an ihren ehemaligen Freund Chase Andrews verdächtigt. Ist sie wirklich eine Mörderin? Oder ist es wirklich nur ein Unglückfall?
Die Geschichte von Kya wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Die erste beginnt im Jahre 1969, wo die Leiche von Chase Andrew beim Feuerwachturm im Marschland gefunden wird. Der zweite Zeitstrang beginnt im Jahre 1952, Kya ist sechs und die Mutter verlässt die Familie. Von da an laufen beide Zeitstränge aufeinander zu und erzählen die Geschichte von Kya.
Mich hat dieses Buch total beeindruckt. Die Sprache der Autorin, die Poesie, die Landschaftsbeschreibungen des Marschlandes (hier merkt man, dass die Autorin Biologie ist), die Beschreibung der damaligen Zweiklassengesellschaft (wobei ich mich frage, ob es nicht heute auch noch ein aktuelles Thema ist) haben mich total in den Bann gezogen und ich war am Ende richtig traurig, dass das Buch zu Ende war. Die Autorin hat es geschafft, dass ich mit Kya gelitten habe, dass ich ihre Enttäuschungen, ihre Wut spüren konnte. Genauso habe ich ihre Kraft gespürt, gespürt wie sie überleben will. Ich konnte mich mit ihr über ihre Erfolge freuen, war fasziniert wie sie die Dinge und Natur betrachten konnte. Manches Mal hätte ich sie gerne in den Arm genommen und ihr gesagt, das schaffst du schon oder sie gerne an die Hand genommen und sie ein Stück des Weges begleitet, um ihr zu zeigen, die du bist nicht allein. Dies ist eines der wenigen Bücher, ich die aus ganzem Herzen gerne weiterempfehlen kann.