Bestseller mit überraschendem Ende

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
ellinorliest Avatar

Von

Dieses Buch hat sich komplett anders entwickelt, als ich es erwartet habe. Als ich den Klappentext gelesen habe, bin ich davon ausgegangen, dass es sich um einen etwas ungewöhnlichen Krimi handelt. Ja, es ist ein Krimi, aber die eigentlichen Kriminalelemente (mit Ausnahme des Gerichtsprozesses in hinteren Teil) bilden nur einen ganz kleinen Teil der Handlung.

In den Sümpfen North Carolinas wird die Leiche von Chase Andrews gefunden. Der Sheriff geht nicht von einem Unfall aus und stellt Untersuchungen an. Sein Verdacht fällt schnell auf Kya Clark, die abgeschieden und isoliert von allen anderen im Marschland wohnt und von jedermann nur "das Marschmädchen" genannt wird.

Erzählt wird hauptsächlich aus Kyas Perspektive, wie sie als Kind zunächst von ihrer Mutter, später vom Rest der Familie verlassen wird. Sie schlägt sich alleine, mit der Hilfe von sehr wenigen Freunden, durchs Leben, geht nicht zur Schule, lebt von Fisch- und Muschelfang. Ihr Freund Tate bringt ihr lesen bei und hilft ihr, zwei Bücher zu veröffentlichen.

Ich fand das Buch schön zu lesen, auch wenn es ganz anders war, als erwartet. Allerdings war ich bis zum überraschenden Ende hin und her gerissen, wie ich es nun bewerten sollte. Mir kam doch vieles zu unwahrscheinlich vor (Kya kann zwar lesen und schreiben und verbringt viel Zeit in der Natur, aber wissenschaftliche Bücher zu verstehen und sogar selbst zu schreiben, scheint mir doch etwas weit hergeholt). Wenn man darüber hinwegsieht, ist es aber eine schöne Lektüre, die mich am Schluss sogar zu Tränen gerührt hat.