Bildlich, malerisch, poetisch

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topper2015 Avatar

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"Der Gesang der Flusskrebse" war schon von Anfang an, während des Lesens der Titels und des Klappentextes, ein Rätsel für mich. Die Deklarierung des Buches der New York Times als "Kriminalgeschichte" erachte ich als unglaublich passende Beschreibung. Jedoch steht hier nicht der Mord bzw. die Straftat im Vordergrund, sondern die Lebensgeschichte eines Mädchens.

Diese wird auf Zeitebenen erzählt, die sich immer weiter annähern, bis sie sich schließlich überschneiden. Dieser Wechsel der Zeitebenen ist sehr interessant und gestaltet die Inhalte etwas spannender, denn eine klassische Spannungskurve wie in einem Kriminalroman, gibt es hier nicht.

Tatsächlich habe ich den Anfang und das Ende als etwas zäh und langatmig empfunden, doch dies soll nicht vom Lesen des Buches abhalten, denn es lohnt sich sehr.

Die Natur spielt eine große Rolle, inhaltlich sowie schon auf dem Cover oder im Titel erkennbar. Dies wird noch einmal durch die außergewöhnliche Ausdrucksweise der Autorin verstärkt. Ihr Schreibstil ist bildlich, malerisch, ausdrucksstark, ja sogar poetisch. "Der Gesang der Flusskrebse" zeugt von einem hohen literarischen und qualitativen Wert und ist definitiv nicht der Trivialliteratur zuzuordnen. Durch ihren Schreibstil schafft die Autorin es auch Emotionen und Stimmungen präzise und auf eine authentische Art und Weise auf den Leser zu projizieren, dass sie auf ihn überschwenken und man in der fiktiven Welt des Buches gefangen ist.