Ein Mädchen kämpft sich durch

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nantki Avatar

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Ein Mädchen kämpft sich durch

Kya lebt mit ihrer Familie unter ärmlichen Verhältnissen im Marschland von North Carolina. Eines Tages verlässt ihre Mutter die Familie und kehrt nicht zurück. Wenige Zeit später verlassen auch die anderen Familienmitglieder die abgeschiedene Hütte, bis Kya plötzlich allein mit ihrem alkoholsüchtigen Vater zurückbleibt. Als auch ihr Vater eines Tages von einem Ausflug nicht mehr wiederkehrt, ist das kleine Mädchen ganz allein in der Marsch. Doch sie findet Mittel und Wege, um sich zu versorgen. Ihre geliebte Marsch zu verlassen, kommt für sie nicht in Frage. Auch die Versuche der Stadt sie ins Schulleben zu integrieren, scheitern. Schnell ist klar, dass für das „Marschmädchen“ kein Platz in der nahen Stadt ist. Mit Hilfe von Tate befreit sie sich aus dem Analphabetismus und baut in kleinen Schritten Beziehungen zu anderen Menschen auf.
Mehrere Jahre später stirbt plötzlich Chase Andrews, ein einflussreicher Bewohner der Küstenstadt Barkley Cove, mit dem Kya Kontakt hatte. Schnell sind sich die Bewohner des Städtchens einig – Schuld ist das Marschmädchen. Sie wird angeklagt…
Auf verschiedenen Zeitebenen begleitet der Leser Kyas Heranwachsen und die Untersuchung des Todesfalls von Chase Andrews. Die Einsamkeit des Marschmädchens wird intensiv greifbar. Ebenso ihre Naturverbundenheit und ihre Suche nach Nähe. Dass es gerade diese Nähe ist, die sie verletzlich macht, zeichnet die Autorin eindrucksvoll nach. Atmosphärisch gerät der Leser in einen Bann zwischen unschuldiger Natur und den menschlichen Abgründen.
Eine klare Leseempfehlung!