Eine Ode an das Marschland!

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Catherine Danielle Clark, von allen nur Kya oder das Marschmädchen genannt, wird 1945 im Marschland von North Carolina geboren und wächst sehr ärmlich in einer abgelegenen Hütte ohne Strom oder fließend Wasser auf. Nach und nach wird sie von Geschwistern und Eltern verlassen und ist bereits mit 6 Jahren auf sich selbst gestellt. Doch sie hat bereits viel von der Natur gelernt und kämpft sich durch - auch ohne klassische Schulbildung gelingt ihr beachtenswertes, was ich aber nicht vorweggreifen will.
Ihre Beobachtungen kann man über die Bilder, die der Roman beschreibt, wunderbar nachvollziehen, wie dieses Beispiel von Seite 349: „Kya beugte sich behutsam vor, als wollte sie ein Baby küssen. Das Licht des Mikroskops spiegelte sich in ihren dunklen Pupillen, und sie holte tief Luft, als sie plötzlich einen Faschingszug von kostümierten Gestalten sah, die Pirouetten drehten und durcheinanderwimmelten.“
Neben den detaillierten Beobachtungen der Natur und Tiere um Kya herum wird auch ihre Entwicklung zur Frau sehr gefühlvoll beschrieben sowie ein Gerichtsverfahren im Jahr 1970, in das sie verwickelt ist, begleitet. Die Sprünge zwischen der Vergangenheit und den aktuellen Ereignissen nach dem Tod von Chase Andrews sind dank der Kapitelüberschriften mit Jahreszahl kein Problem.
Ein wunderbares Buch, das Respekt vor der Natur sowie dem Anderssein von Menschen lehrt und einfach toll geschrieben ist!