Der Gesang der Flusskrebse von Delia Owens ist eine Hommage an die Natur, im Besonderen an das Marschland und dessen Flora und Fauna. Aber es erzählt auch die Lebensgeschichte von Kya, die von ihren Eltern und älteren Geschwistern nach und nach verlassen wird und sich schließlich ab einem Alter von 6 Jahren mehr oder weniger allein durchschlagen muss. Dabei erfährt sie Liebe von ihren Zieheltern Jumpin’ und Mabel, zurückhaltende Hilfestellung von wenigen Barkley Cove-Bewohnern, aber auch Enttäuschungen von ihrer ersten Liebe Tate und ihrer zweiten Erfahrung mit dem anderen Geschlecht Chase Andrews, der eines Tages tot im Sumpf aufgefunden wird. Immer wieder springt der Leser durch die Zeit, erlebt mit, wie Kya ihre erste Menstruation bekommt, das Lesen erlernt und einen ganz eigenen Blick auf die Welt entwickelt. Die Spannung um den Todesfall steigt von Seite zu Seite, man fiebert dem Urteil entgegen. Erst ganz zum Schluss werden die letzten Geheimnisse gelüftet. Ein rundum spannendes, unterhaltsames und poetisch wunderschönes Buch, das mich auf jeder der über 400 Seiten gepackt hat.