Marschmädchen

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regenprinz Avatar

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Der außergewöhnliche Roman erzählt die Geschichte von Kya, die draußen im einsamen Marschland aufwächst und schon als kleines Mädchen lernen muss, alleine klarzukommen.

Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, bekommt sie während ihrer Kindheit und Jugend eigentlich nie die Chance, ein "normales" Leben zu führen und die Autorin schildert Kyas Heranwachsen sehr beeindruckend.
Vor allem die Landschafts- und Küstenbeschreibungen sind wunderschön und Kyas enge Verbindung mit der Natur ringsum wird dabei sehr gut spürbar. Wie sich jemand entwickelt und verhält, der mit anderen Menschen oder auch der eigenen Familie kaum positive Erfahrungen gemacht hat, fand ich überzeugend dargestellt. Es fällt leicht, Kya zu mögen und ihr besonderes, von der Einsamkeit geprägtes Wesen zu schätzen.
Nur einige wenige Menschen stehen Kya zur Seite - z.B. ein schwarzes Ehepaar aus der nahen Siedlung oder auch Tate, der ihr Lesen und Schreiben beibringt, wodurch sie später die Chance hat, ihre wunderbare Sammlung an Federn, Muscheln und Pflanzen detailliert zu beschriften bzw. zu vervollkommnen.

Im letzten Drittel steigt dann die Spannung, als Kya beschuldigt wird, den smarten Chase Andrews aus Barkley Cove umgebracht zu haben und obwohl es keine relevanten Beweise, sondern nur Vermutungen und jede Menge Vorurteile gegen das "Marschmädchen" gibt, ist der Ausgang der Sache lange ungewiss ...

Insgesamt fand ich Kyas Leben wirklich interessant und den Roman schön zu lesen. Auch die poetischen Teile darin haben mir gut gefallen.