Spannend bis zum Schluss

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lilanini Avatar

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Der Titel und das Cover haben mich gar nicht angesprochen, aber meine Freundin ließ nicht locker mit ihrer Buchempfehlung. Zum Glück :-)
Schon nach wenigen Seiten hat man das Gefühl, mit Kya in der sumpfigen Wildnis des Marschlandes zu Leben. Von ihrer Familie verlassen wächst das Mädchen inmitten von Schlamm, Gräsern und Möven allein auf. Sie überlebt dank weniger wohlwollender "Freunde" und ihrer genauen Beobachtung der Natur. Obwohl es keine Illustrationen im Buch gibt, sieht man die Farben und Formen der verschiedenen Federn der Vögel entweder in Natura oder mit Ölfarben gemalt förmlich vor sich. Man hört das Rauschen des Windes, das Flattern der Flügel und auch die teilweise beunruhigenden Geräusche von Booten. Man spürt die einsame Ruhe, die Sehnsucht nach Geborgenheit, Kyas Angst und ihre Liebe.
Bis zum Schluss bleibt es unvorstellbar, wie die vorsichtige Überlebenskünstlerin wegen Mordes angeklagt und vor Gericht gestellt werden kann. Während der Gerichtsverhandlung bleibt es unvorstellbar, dass so wenige zu ihr halten. Man möchte dem Mädchen Trost zusprechen und ihr wünschen stark zu bleiben. Doch ihre Kraft zieht sie besonders aus der Natur.