Tolle Naturdarstellungen

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"Der Gesang der Flusskrebse" ist ein Roman der US-amerikanischen Autorin Delia Owens, liegt hier in einer Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann vor, umfasst 457 Seiten und erscheint im Sommer 2019 im hanserblau Verlag.
In ihrem Roman nimmt uns die Autorin mit in das unwirtliche Marschland nahe Barkley Cove, einer Kleinstadt in den USA. Hier wächst die kleine Kya in den 1960ern zusammen mit ihren Geschwistern unter erbärmlichen Bedingungen auf. Als sich die Zustände weiter verschlechtern, verlassen die einzelnen Familienmitglieder die Hütte, bis Kya alleine zurückbleibt. Während sie sich durchschlägt, die Natur erkundet und es schafft, sich weitesgehend von der Zivilisation fernzuhalten, geht sie Freundschaften ein. Zuerst mit Tate, einem etwas älteren Jungen, der einen positiven Einfluss auf sie ausübt, sie dann aber bitter enttäuscht. Viel später lernt sie den Schürzenjäger Chase kennen. Doch auch diese Beziehung endet unschön. Als im Marschland die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, steht für die Bewohner die Täterin sofort fest: Kya. Und so beginnt die junge Frau sich nicht nur gegen die Ablehnung der Zivilbevölkerung zu wehren, sondern muss sich auch noch mit den Mordanschuldigungen auseinandersetzen.
Der Roman lebt hauptsächlich von der unglaublichen Präsenz seiner Protagonistin Kya und den fantastischen Landschaftsbeschreibungen. Darüber hinaus weiß er die Spannung bis zum Schluss zu halten, da der Mörder erst am Ende des Buches überführt wird.
Owens ist mit diesem Werk eine unterhaltsame Kombination aus Krimi und Coming-of-Age-Roman gelungen. Die Protagonisten sind wirklich authentisch dargestellt, die Handlung zu jeder Zeit schlüssig, der Sprachstil ist unkompliziert, direkt und wunderschön beschreibend.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!