Vietnamesische Kochkunst

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
marionhh Avatar

Von

Ein Kind wird herumgereicht und findet erst bei ihrer dritten „Mutter“ ein Zuhause, von ihr lernt sie auch die Zubereitung traditioneller vietnamesischer Speisen und die Verwendung der Gewürze. Als sie mit einem älteren Mann verheiratet wird, der nach Kanada ausgewandert ist und dort eine Suppenküche betreibt, wendet sie ihre Kochkunst an…
Ohne Zweifel ein ungewöhnlicher Roman über ein uns nicht sehr geläufiges Thema. Das Mädchen wird sehr konservativ erzogen, der Leser erhält recht gute Einblicke in eine uns sehr ferne Kultur, in die Zeit des Vietnamkrieges und die Gebräuche der Menschen. Der Erzählstil ist recht kompliziert und daher liest sich meines Erachtens das Buch nicht so flüssig. Das liegt außerdem sowohl an den vielen abrupten thematischen Sprüngen (eben noch mit Mutter gekocht, nun verheiratet und in der Suppenküche in Kanada) als auch an den vielen thailändischen Wörtern, mit denen der Text gespickt ist und die außerdem am Rande des Textes stehen. Der Sinn dessen erschloss sich mir nicht, soll der Leser Thai lernen? Die Wörter im Text hätten genügt und man versteht so auch alles. Sicherlich ist die Sprache wichtig, um die Kultur zu verstehen, macht das Ganze aber sehr kompliziert. Die Kultur hätte man dem geneigten Leser auch so nahe bringen können, so ist meines Erachtens der Lesefluss doch sehr unterbrochen.
Fazit: Nur etwas für Leute, die ein großes Interesse an thailändischer Sprache und Kultur haben und da idealerweise auch schon Vorkenntnisse haben. Ein reines Lesevergnügen ist das Buch meiner Meinung nach nicht. Der Klappentext verspricht noch eine romantische Liebesgeschichte und es wäre sicherlich interessant zu lesen, wie sich das Leben des jungen Mädchens im fernen Land entwickelt und wie es sich behauptet. Leider ist der Erzählstil für mich so gar nicht fesselnd, als dass ich weiterlesen möchte.