Die Welt aus der Sicht eines Neunjährigen

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barbara62 Avatar

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Angezogen hat mich bei diesem Roman in erster Linie der Titel, aber auch der warmgelbe Farbton des Covers war ein Pluspunkt. Nach der Lektüre der Leseprobe kann ich feststellen, dass ich Lust auf mehr habe, auch wenn das Unterfangen, einen Roman aus der Sicht eines Neunjährigen zu schreiben, nicht immer ganz unproblematisch ist. Hier scheint es mit wenigen Ausnahmen gut gelungen zu sein, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die vereinfachte Sprache nicht mit der Zeit nervt. Sehr gut gefallen hat mir Victors Beobachtungsgabe, mit der seine kleine Welt, d.h. seine beiden Mütter, die Schwester, den abwesenden Vater, die Nachbarn im Urlaubsquartier usw., unter die Lupe nimmt. Die Familienkonstellation, die von der Umwelt sicher argwöhnisch beäugt wird, schildert Victor mit einer entwaffenden Unbefangenheit. Diese rührt sicher auch von dem liebevollen, respektvollen Umgangston, der innerhalb der Familie herrscht und der mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Die Leseprobe endet zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn was es mit den geheimnisvoll wirkenden Zwillingen auf sich hat, die Victor kennenlernt, würde man zu gerne erfahren...