Spannende Suche nach verlorenen Geschwistern in der Waldlandschaft der Adirondacks

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frauke_liest Avatar

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„Der Gott des Waldes“ beschreibt auf knapp 600 Seiten die Suche nach den Geschwistern Bear und Barbara van Laar, die im Abstand von 14 Jahren in den Wäldern der Adirondacks verschwinden. Ob das Zufall sein kann…? Als Leserin erleben wir die Geschichte aus den Perspektiven der Beteiligten: Das wären unter anderen Alice, die Mutter der beiden, die sich mit Alkohol und Betäubungsmitteln ihrem Leben entzieht, die Ermittlerin Judyta, Barbaras Freundin Tracy, der geheimnisvolle Gründer des dortigen Kinder-Sommercamps, Victor, und Barbaras Betreuerin dort, Louise. Alle sind eindrucksvolle, ganz unterschiedliche Charaktere, so dass es spannend bleibt, ihre Gedanken und Standpunkte zu erfahren.
Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an gefesselt und zum weiterlesen bewegt. Ähnlich wie „Der Gesang der Flusskrebse“ kann „Der Gott des Waldes“ mit äußerst atmosphärischen Beschreibungen einer ungezähmten Natur punkten, wenngleich natürlich in einer ganz anderen Landschaft. Die Auflösung von Bears Schicksal fand ich rundherum perfekt - Barbaras Ende hingegen fand ich etwas unbefriedigend. Hier hätte ich mir gewünscht zu erfahren, wie es weiter geht bzw. die Charaktere damit umgehen. Gegen Ende erklärt sich auch der Titel des Buches, den ich aber nicht so passend und rund finde wie Bears Geschichte. Das sind aber nur Kleinigkeiten
Alles in allem kann ich das Buch aber empfehlen für alle, die spannende, lange Geschichten mit viel Naturbeschreibungen aus überwiegend weiblicher Perspektive mögen.