Überraschendes Lesehighlight

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Die Adirondack Mountains, im Nordosten des Bundesstaates New York gelegen, sind Schauplatz dieses komplexen und sehr spannenden Romans, der als „literarischer Thriller der Spitzenklasse“ auf dem Einband angepriesen wird. In eben diesen Bergen findet jedes Jahr das Sommercamp der Bankiersfamilie Van Laar statt, Treffpunkt für Kinder gut situierter Eltern aus den ganzen USA. Im Sommer 1975, dem Jahr, in dem die Haupthandlung spielt, nimmt auch die 14-jährige Tochter der Van Laars, Barbara, am Camp teil. Doch als sie am letzten Abend plötzlich verschwindet, erinnert dies stark an den Fall ihres Bruders Bear, welcher im Jahr 1961 spurlos verschwunden ist. Die frischgebackene Investigatorin des BCI, Judyta Luptack, wird auf den Fall angesetzt und relativ schnell wird klar, dass das Camp und die Familie von so einigen Geheimnissen umgeben sind.
Der Roman hat knapp 590 Seiten, ist also ein ganz schöner Wälzer. Trotzdem habe ich ihn in drei Tagen ausgelesen, was eigentlich schon alles sagt. Was für mich ein wirklich gutes Buch ausmacht, ist ein ausgewogener Mix aus Spannung, intensiven Beschreibungen der Menschen und der Natur, zugänglichen Charakteren, Zeitgeist und einer gerne auch komplexen und vor allem vielschichtigen Handlung und dieses Buch vereint für mich wirklich all dies in einer perfekten Mischung. Ich konnte so richtig in das Geschehen, den Schauplatz und die Zeit eintauchen, weil Liz Moore einen tollen Schreibstil hat und durch die häufigen Perspektiven- und auch Zeitwechsel wurde das Lesen nie eintönig oder gar langweilig. Mir hat vor allem die Vielschichtigkeit der Handlung gefallen und die unterschwellige, subtile Gesellschaftskritik an der damaligen Oberschicht.
Dieses Buch zu lesen war für mich ein großes Vergnügen und ich kann voll und ganz verstehen, wieso es auf der Summer Reading List 2024 von Barack Obama ist. Ich werde auf jeden Fall auch noch die anderen Bücher der Autorin lesen.