Interessante und unterhaltsame Lektüre

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rinoa Avatar

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Am Freitag, den 13. November 1903 wird Andrew Haswell Green, der Vater von Greater New York, vor seinem Haus erschossen. Auch wenn Green zu seinen Lebzeiten polarisiert hat, ihm verdankt New York unter anderem den Central Park. Inspector McClusky muss nun herausfinden, wie es zu dieser Tat kommen konnte.

Auch wenn der Klappentext es vielleicht suggeriert, ist „Der große Fehler“ kein klassischer Krimi. Es ist vielmehr die Lebensgeschichte von Andrew Haswell Green, der mir persönlich vor der Lektüre überhaupt kein Begriff war – ich war allerdings auch noch nie in New York. Es ist darüber hinaus auch die Geschichte seines Todes, welche allerdings nicht unbedingt im Mittelpunkt steht.

Mit einer sehr detailreichen, manchmal fast poetischen und auch humorvollen Sprache gelingt es dem Autor, dem fast in Vergessenheit geratenen Green wieder Leben einzuhauchen, denn es ist schon bezeichnend, dass viele den Central Park (zumindest dem Namen nach) kennen, die wenigsten wohl aber dessen „Erschaffer“. Wie viel dabei tatsächlich auf Tatsachen beruht und was der Autor möglicherweise hinzugedichtet hat, vermag ich nicht zu beurteilen.

„Der große Fehler“ ist ein Buch, auf das ich mich erst einlassen musste, für das man sich auch aufgrund des Schreibstils Zeit nehmen muss und das mich dann aber wirklich in seinen Bann gezogen hat. Die Erzählung verläuft nicht linear, es gibt Ausschnitte aus Andrews Kindheit, seiner Lehrzeit, seiner Freundschaft mit dem Präsidentschaftskandidaten Samuel Tilden; auf der anderen Seite die Gegenwart kurz vor und nach dem Mord und die Ermittlungen der Polizei.
Insbesondere die Schilderungen der Freundschaft zwischen Andrew und Samuel haben mich wirklich berührt und ich fand es spannend zu lesen, wie Ersterer sich hochgearbeitet hat.

Ich bin froh, dass ich hier über den Tellerrand meiner sonst bevorzugten Lektüre hinausgeschaut habe, denn „Der große Fehler“ hat mir wirklich gut gefallen und mir einige sehr unterhaltsame Lesestunden beschert.