Jonathan Lee ist ein Garant für großartige Bücher

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jesssoul Avatar

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Jonathan Lee hat mich vor einigen Jahren bereits mit "Wer ist Mr. Satoshi" begeistert und ich kann nur sagen: "Der große Fehler" steht dem in nichts nach! Ich kann bereits jetzt sagen, dass es für mich eines der Jahreshighlights sein wird, ich bin begierig durch die Seiten gerast, total begeistert von der Geschichte eines Mannes, von dem ich vorher noch nie gehört hatte und der doch so einen verdammt großen Fußabdruck hinterlassen hat, denn New York verdankt Andrew Haswell Green zum Beispiel den Central Park und die New York Public Library. Doch eines Tages wird der "Father of Greater New York" im stolzen Alter von 83 Jahren auf der Straße direkt vor seinem Haus erschossen und es findet sich einfach kein Motiv für diesen Mord, was Inspektor McClusky einiges Kopfzerbrechen bereitet.
An vielen Stellen musste ich dann aber abrupt abbremsen, weil Jonathan Lee manche Begebenheiten auf eine Art in Worte fasst, die einen atemlos zurücklassen und die man zwei-, drei-, viermal liest - lesen muss - weil sie so wahr oder berührend sind und es absolute Verschwendung wäre, sich nur einmal daran zu ergötzen. Es ist ruhmreich, was Lee aus dieser teils sehr tragischen Biographie und der Historie New Yorks gezaubert hat. Ganz klare Leseempfehlung, ach, was sage ich: Ein Muss (zumindest für New York-Fans)!! :-D Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass dieses Buch verfilmt wird, es wäre eigentlich eine Schande, wenn nicht.
Und hier kommen ein paar meiner Lieblingsstellen:
"Morde, Explosionen, untergehende Schiffe, Privatsammlungen, die Flammen zum Opfer fallen, Kunst, die zu Asche wird, Ereignisse, die gleich ein Dutzend Menschen - ohne Vorwarnung! - ins Reich der Toten befördern. Wir nehmen das alles zu ruhig hin, meinst Du nicht auch, Andrew? Wir, die Öffentlichkeit, als zerkauten wir einfach nur unseren Salat!"
"Sie hatte sich nie einsam gefühlt, wenn sie allein war. Diese Empfindung hatte sie einfach nie in ihrem Leben gehabt. Aber die Einsamkeit, die sie in Gegenwart anderer Leute verspürte? Das war tatsächlich eine mächtige Regung."
"Jedes neue Jahr schien es, dass diesmal Zeit dafür sein würde. Aber die letzte Erkenntnis des Lebens ist, dass keine Zeit bleibt. Es bleibt keine Zeit. Sie zerrinnt mit jedem Lächeln."