Was für ein Aufstieg, was für ein Leben!

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miro76 Avatar

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Andrew Haswell Green (1820 - 1903) war der Sohn eines Farmers. Mit dem Kopf in den Wolken und einem untrüglichen Gespür für Strukturen konnte er schon als Kind einigen Ideen auf dem Hof umsetzen. Doch ein Skandal veranlasste seinen Vater, ihn nach New York in die Lehre zu schicken. Er fristete sein Dasein in einem Kabuff eines Gemischtwarenladens, der ihm eine kräftige Lungenentzündung und die Freundschaft zum späteren Präsidentschaftskandidaten Samuel Tilden einbrachte.

Einige Jahre verbrachte Green in Trinidad, als Vorarbeiter, was ihn zu einem noch größeren Menschenfreund machte und ihm ausreichend Geld einbrachte, um im Anschluss Jura zu studieren. Das war sein Sprungbrett für seine Karriere. Als Vater von Greater New York und Schöpfer des Central Parks sollte er eigentlich unvergessen sein. Aber so ist es wohl nicht gekommen.

Die Lebensgeschichte von Andrew H. Green habe ich mit größtem Vergnügen gelesen. Sein Weg ist berührend und beeindruckend. Seine Lebensart lässt weinen und lachen zugleich.

Die Art und Weise, wie uns der Autor diese Geschichte erzählt, hat mir leider nicht so gut gefallen. Der Versuch einen Krimi aus dieser Biografie zu machen, sagt mir nicht zu. Das Leben des Anwalts, des Ermittlers und der wichtigsten Zeugin sind in Zwischenkapiteln ausschweifend ausgearbeitet und haben mich leider gar nicht begeistert. Ich hätte gerne mehr über Andrews Geschwister erfahren, die immer nur am Rande vorkommen.

So bin ich Zwiegestalten bei der Bewertung des Buches. Die Hälfte verdient fünf Sterne, ist interessant, lehrreich und berührend. Die andere Hälfte hat mich leider gelangweilt. Somit vergebe ich 3 Sterne mit Bedauern für ein Buch, das mich eigentlich auch restlos begeistern hätte können!