Beeindruckend

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siwel Avatar

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Da bei uns im kommenden Jahr Panama und der Kanal ansteht, hat mich das Buch sofort angesprochen. Der lose Buchumschlag ist gut gewählt, denn man sieht auf den ersten Blick worum es geht. Da mich persönlich die losen Umschläge allerdings stören, habe ich ihn sofort entfernt und muss sagen, das Hardcover darunter ist ebenso eindrucksvoll gestaltet. Schlägt man das Buch auf, blickt man auf eine Karte der Panamakanalzone von 1907 sowie einem Inserat für 4000 Arbeitskräfte. Das Buch ist von Christina Henriquez und hat 416 Seiten, ein Roman über den Bau des Panamakanals, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, aus der Perspektive von Menschen, die in der Zeit von Ausbeutung und Fortschritt leben mussten. Geschlecht, Hautfarbe, Status, Gelbfieber, Malaria, Menschen aus allen Ländern und aus allen Berufen, Macht, Gier, Kampf, Liebe, Tod - alles das trifft hier zusammen. Christina Henriquez hat die Thematiken geschickt mit ihren Charakteren verwoben. Das Buch lebt durch seine Worte, man hat Bilder im Kopf, braucht keinen Film. Ich war schon lange nicht mehr so beeindruckt von einem Roman wie diesem. Ich habe mich total in die Zeit zurückgesetzt gefühlt, habe teils den Kopf geschüttelt, mitgefiebert und gelitten, ja, sogar ab und an ein paar Tränchen verdrückt. In das Buch wurde soviel Herzblut gesteckt und es steht bestimmt viel Recherchearbeit dahinter. Es macht Spaß, so etwas von der damaligen Zeit zu erfahren. Ich werde nun die Durchfahrt des Kanals mit ganz anderen Augen sehen. Ausserdem lässt es mich nachdenklich zurück, denn einiges von den Thematiken gibt es heute immer noch oder wieder und das finde ich schon erschreckend.

Das Buch sollte zur Pflichtlektüre werden. Ich kann es nur jedem empfehlen.