Geschichtsstunde zu Panama

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buchlieberin Avatar

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Der Bau des Panamakanals war eine architektonische und logistische Meisterleistung und revolutionierte die Handelswege rund um Amerika. So weit, so gut. Doch wer war in den Bau involviert? Dieser historische Roman beschäftigt sich mit den „kleinen Leuten“. Menschen aus Panama, USA und anderen Ländern trafen zur Bauzeit in dem kleinen Land aufeinander. Jeder mit seinen eigenen Sorgen und Wünschen.
Henriquez fängt die damalige Stimmung ein, indem sie ganz verschiedenen Lebenswege miteinander verknüpft. Diese riesige Baustelle lockte viele Menschen an um dort Geld für einen eigenen kleinen raum zu verdienen.
Dabei konnte ich mich in das Leben eines Hausmädchens, eines Bauarbeiters, eines Fischers, eines Händlers und auch Menschen, deren Heimat dem riesigen Bauvorhaben zum Opfer fielen.
USA war der Geldgeber für die gesamte Aktion und geht nicht zimperlich mit den dort Lebenden um.
Es gibt viel Personal in diesem Buch. Meine Lieblinge sind Ada und vor allem ihre Mutter, welche auf Barbados lebt. Außerdem der einfache Fischer Francisco, der sich vor lauter Verstocktheit fast selbst um sein kleines Glück bringt.
AM Schicksal der riechen, privilegierten Marian Oswald wird klar, das Geld auch nicht glücklich macht. Vor allem, wenn man eine Frau ist.
Irgendwie schafft es die Autorin auch viele der Lebensgeschichten zu Ende zu erzählen, wobei das oft in einem kurzen Absatz angerissen wird. Doch so bleiben keine losen Enden.
Dadurch, das Trump verlangt den Kanal zurückkaufen zu können, bekommt das Buch auch eine, wahrscheinlich während des Schreibens ungeahnte, Aktualität.
Sehr berührender, spannender historischer Roman über ein großes, wichtiges, doch auch zerstörendes Bauwerk.