Fehler
Du musst Dich anmelden oder registrieren, bevor Du fortfahren kannst.

irreführender Klappentext

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
maulwurf123 Avatar

Von

Hinter dem Titel „Der große Riss“ verbirgt sich der neuste Roman von Autorin Critina Henriquez. Die gebundene Hardcoverausgabe ist Mitte diesen Februar mit 416 Seiten im Carl-Hanser-Verlag erschienen. Sowohl Coverbild auch als Klappentext versprechen einen Roman über den Bau des Panamakanals.

Die Geschichte spielt um 1900: In Panama treffen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander, um einen Kanal zu bauen, welcher den Atlantik und den Pazifik verbindet. Arbeiter aus der Karibik, amerikanische Journalisten, aber auch Malaria-Ärzte und Wahrsagerinnen sehnen sich nach einem neuen Leben. So bspw. auch die junge Ada, welche sich kurzentschlossen als blinde Passagierin auf ein Schiff nach Panama schleicht, um Geld für die teure Arztbehandlung ihrer kranken Schwester zu verdienen. Auf ihrer Reise rettet sie unverhofft dem jungen Fischerssohn Omar das Leben. Dieser wiederum sucht nach einer Arbeit im Panamakanal, nachdem er das Meer scheut und nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten möchte.

Neben Ada und Omar lernt man als Leser noch weitere Personen kennen, deren Lebenswege ineinander verstrickt sind und sich immer wieder kreuzen. Alle verknüpft sie der Bezug zum Panamakanal, wobei Fortschritt und Ausbeutung eine große Rolle spielen. Die Autorin verdeutlicht, dass ein tiefer Riss geht durch die Gesellschaft, die getrennt ist durch Geschlecht, Hautfarbe und Status.

Mein Fazit: Insgesamt habe ich den Roman „Der große Riss“ gerne gelesen. Die verschiedenen Figuren sind authentisch gestaltet. Ihre Herkunft und Lebenswege sind nachvollziehbar beschrieben.
Besonderes Augenmerk legt die Autorin auf die Rolle der Frau. Dies merkt man deutlich daran, dass sie starke Frauenfiguren in die Handlungsgeschichte einbaut.
Doch auch die Themen Rassismus und Ausbeutung spricht die Autorin klar an.
Die Erzählweise aus wechselnden Perspektiven und Figuren, deren Lebenswege miteinander verknüpft sind, hat mir sehr gut gefallen. Bereits nach wenigen Kapiteln hatte ich einen richtigen ‚Lesesog‘ und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Leider hat sich meine Erwartung hinsichtlich Informationen zum Bau des Panamakanals nicht erfüllt. Historische Fakten oder detaillierte Einblicke in den tatsächlichen Bau beinhaltet der Roman nicht. Hier verschenkt die Autorin deutlich an Potential. Der Klappentext lenkt in der Erwartung eines historischen Romans über den Bau des Panamakanals definitiv fehl.
Daher drei Sterne.