Respekt?
Christina Henriquez' Roman " Der große Riss" spielt Anfang des 20. Jahrhunderts während der Hochphase des Kanalbaus in Panama. Die USA haben sich des Projekts angenommen und wollen es um jeden Preis fertigstellen. Es wird überall Personal angeworben, und so trifft sich in der Kanalzone eine bunte Mischung aus Arbeitern, Abenteurern, Wissenschaftlern und anderen Berufen. Die Bevölkerung sieht das Projekt durchaus gemischt, zumal die USA ihre eigene Weltanschauung gleich mitgebracht haben und dem "minderbemittelten" Volk ihre Form des Fortschritts und der Rassentrennung aufzudrücken versuchen, ohne selbst auch nur ein Wort Spanisch zu sprechen. ("Es ist eine Frage des Respekts"... "Als ob wir nichts weiter sind als primitive Meschen in primitiven Hütten...." Seite 228) Die zahlreichen Protagonisten kommen aus verschiedenen Ländern und werden sehr gut beschrieben. Sie alle stehen in unterschiedlicher Beziehung zum Kanalbau, und so betrachtet man auch unterschiedliche "Risse" in ihren Erzählsträngen. Der Text ist flüssig zu lesen.