Gut recherchierter, historischer Roman

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
mrsalexa Avatar

Von

Das Cover von "Der grüne Palast" hat mich direkt angesprochen. Es wirkt edel und anmutig mit den matten und glänzenden Anteilen. Ich finde es passt gut zu der Geschichte des Buches. Wenn man das Buch aufschlägt geht die schöne Gestaltung weiter. Die Karten am Anfang und Ende des Buches fand ich hilfreich für das Nachvollziehen mancher Inhalte.

Ich war sehr gespannt, wie es ist ein Buch komplett in Briefform zu lesen. Die Idee finde ich sehr gut. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig , trotz der Redensweise des 19. Jahrhunderts. Ich konnte beim Lesen schnell in die Geschichte finden. Leider zog sich die Geschichte zwischenzeitlich, wo ich dann mich gefühlsmäßig nicht mehr in die Geschichte einfinden konnte. Es passierte dort so viel, aber emotional ließ mich das eher kalt. Erst im letzten Drittel der Geschichte konnte mich die Autorin in den Briefen emotional packen. Am Ende habe ich tatsächlich mitgelitten...

Das Buch dreht sich in erster Linie um Erzherzogin Leopoldine von Österreich und deren Leben in Österreich, der Vermählung mit dem portugiesischen Thronfolger und ihrem "neuen" Leben in Brasilien. Eine weitere große Rolle spielt Leopoldine's recht junge und verwitwete Erzieherin und Vertraute Gräfin Lazansky. Weitere Briefeschreiber sind Fürst von Metternich (österreichischer Staatskanzler), Marquis von Marialva (ein portugiesischer Diplomat), Marie - Lousie Herzogin von Parma (Leopoldine's Schwester) und Kaiser Franz I. von Österreich (Leopoldine's Vater).
Das Buch ist in 5 Kapitel eingeteilt und die Geschichte erstreckt sich über insgesamt 11 Jahre. Daher erlebt man die Entwicklung von der jugendhaften verwöhnten Erzherzogin zur reifen verantwortungsvollen Kaiserin von Brasilien.

Ich würde diesen historischen Roman auch in die Kategorie Drama packen. Die Geschichte ist überwiegend traurig bis gar deprimierend. Das liegt aber nicht an der Autorin, sondern an dem traurigen Leben der Erzherzogin Leopoldine. Die Autorin hat sich gut an dem echten Leben Leopoldine's entlang gehangelt und die Geschichte dann, passend für einen Roman, ausgeschmückt. Die Geschichte die Peggy Hohmann geschrieben hat, hatte mich dazu angeregt nach dem Lesen des Buches noch ein bisschen zu Leopoldine von Österreich zu recherchieren. Das fand ich gut.

Gut finde ich, das die Autorin am Ende des Buches noch einmal kurz zusammenfasst, was die Figuren der Romhandlung sind, was die historischen Figuren sind und in einer kurzen Zusammenfassung den historischen Hintergrund der Geschichte/der Zeit schildert. Ich fand es auch gut, das die Autorin eine Bibliographie angehangen hat. So kann jeder Interessierte noch selber recherchieren/nachlesen.

"Der grüne Palast" ist ein insgesamt gelungenes Werk. Da es die Autorin jedoch nicht geschafft hat, mich den großen Teil der Geschichte emotional an der Geschichte zu halten (was ich mir bei einem sehr guten Buch wünsche) gebe ich keine 5 Sterne. Ich gebe Peggy Hohmann für ihren Roman gute 4 Sterne.