Historischer Roman

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annabelle Avatar

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Zuallererst möchte ich die hochwertige und geschmackvolle Gestaltung des Taschenbuchs aus dem List Verlag erwähnen. Es in die Hand zu nehmen, bedeutete die erste Freude.
Die Autorin Peggy Hohmann erzählt in Form eines fiktiven Briefromans die Geschichte der österreichischen Erzherzogin Leopoldine, die spätere Kaiserin von Brasilien. Während die Figuren der Handlung historisch belegt sind, entwirft die Autorin einen Briefwechsel, der so durchaus stattgefunden haben könnte.
Auf der einen Seite finden sich die Töchter von Kaiser Franz I und ihre adeligen Hofdamen, die ein relativ unbeschwertes Leben führen dürfen und auf der anderen Seite die politische Macht, die mit geschickt arrangierten Eheschließungen die Geschicke des Landes lenken.
Unter ihnen auch Fürst Metternich, der Kaiser Franz I die Heirat Leopoldines mit dem portugiesischem Thronfolger vorschlägt, der sich allerdings mit seiner Familie im Exil in Brasilien befindet. Und so macht sich die junge Erzherzogin auf in ein fremdes Land, um dort einen ihr völlig fremden Mann zu heiraten.
Der Roman liest sich sehr gut, man begleitet die junge Leopoldine auf dem Weg in ihr neues Leben und letztendlich auch Verderben. Ihr tragisches Schicksal ist ebenfalls historisch belegt, und noch heute empfindet man Mitleid mit ihrer Person.
Ich finde den Roman sehr gelungen und empfehle ihn gerne weiter. Er wird zwar eher eine weibliche Leserschaft anziehen, doch das tut der Sache keinen Abbruch.