Wer erinnert sich schon an die Vergangenheit?

Vergangenes - das scheint der Leseprobe nach das zentrale Thema in Maxim Leos Roman zu sein. Nicht nur die DDR, die hier wiederauflebt, gehört der Geschichte an, auch der Protagonist selbst ist so ein Überbleibsel der Vergangenheit. Wer leiht in Zeiten von Netflix noch DVDs aus? Und wer will ernsthaft damit sein Geld verdienen? Kein Wunder also, dass Hartung eine eher relativierende Lebenseinstellung statt einen festen Standpunkt vertritt. Man kann sich den Helden gut als jemanden vorstellen, der sich eben Mal mit fremden Federn als historischer Held schmückt - hier passt die Charakteranlage zum Plot. Und auch der Cover mit der S-Bahn in den typischen Berlinfarben sticht ins Auge und mutet schon fast sommerlich an.
Offen bleibt für mich allerdings die Frage: Brauchen wir noch einen Roman, der sich mit der DDR Geschichte auseinandersetzt? Haben wir solche Bücher nicht schon zu Hauf? Was ist der Mehrwert dieses Buches?