Der Kampf um Alltor

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Während der Autor im „Lied des Blutes“ fast ausschließlich die Abenteuer und Erlebnisse von Vaelin beschreibt, wird im zweiten Band parallel von den Ereignissen um vier Personen berichtet: Vaelin, Reva, Lyrna und Frentis. Wie im ersten Band wird auch hier jeder Teil des Buches durch einen Bericht von Lord Verniers eingeleitet. Der alpiranische Historiker Verniers ist in diesem Band Sklave eines volarianischen Generals, bzw. seiner Ehefrau. Die Volarianer sind grausame Sklavenhalter, und auch ihre Armee setzt sich überwiegend aus dressierten Sklaven zusammen. Sie sind überaus zahlreich ausgezogen, um die Königslande zu unterwerfen. Ihr Ziel ist es, später von der Südküste der Königslande das alpiranische Kaiserreich anzugreifen, das sie dann von zwei Seiten in die Zange nehmen können.

Es stellt sich heraus, das es nicht der alte König Janus war, der Vaelin verraten hat, sondern seine Tochter Lyrna. Sie hat wohl aus Bruderliebe gehandelt, um ihren Bruder zurück zu bekommen und hat dafür Vaelin geopfert. Doch der hat ja bekanntlich überlebt. Er kehrt zurück in die Königslande und trifft dort auf Reva, die Tochter des wahnsinnigen Erzfürsten von Cumbrael, der im ersten Band von Barkus getötet wurde. Reva sinnt auf Rache, aber je besser sie Vaelin kennen lernt, um so größer werden ihre Zweifel. Inzwischen ist König Janus gestorben und sein Sohn Malcius hat den Thron bestiegen. Seine Schwester Lyrna ist auf einer Mission zu den Lonakern unterwegs, um mit ihnen ein Friedensabkommen zu schließen. Malcius ist hocherfreut über die Rückkehr von Vaelin, er ernennt ihn zum Turmherrn der Nordlande. Vaelin bricht nach Nordturm auf. Reva zieht es nach Alltor, der Hauptstadt von Cumbrael.
Frentis ist als Sklave bei den Volarianern gelandet, dort verbringt er fünf Jahre in einer Grube und muss Gladiatorenkämpfe bestehen, um zu überleben. Dann wird er von einer mysteriösen Frau gekauft, die ihm ihren Willen aufzwingen kann. Offenbar ist diese Frau mehrere hundert Jahre alt und hat schon in vielen anderen Körpern gelebt. Sie scheint unsterblich zu sein und verfügt über magische Gaben. Frentis muss tun, was diese Frau von ihm verlangt. Und sie liebt es, andere zu quälen und zu töten. Frentis gelangt mit ihr nach Varinsburg, der König empfängt ihn mit Freuden, doch Frentis tötet den König auf Verlangen der Frau. Im gleichen Moment beginnt der Überfall der Volarianer. Varinsburg ist schnell eingenommen. Frentis gelingt es, im Getümmel der Kämpfe seine unsichtbaren Fesseln abzuschütteln und er tötet die Frau, die ihn versklavt und geliebt hat. Vermutlich hat er sie nur scheinbar getötet, doch das erfahren wir wohl erst später.
Von Varinsburg aus begeben sich die Volarianer nach Alltor, um die Stadt einzunehmen. Sie greifen zahlreich an, zunächst von der Landseite, später auch von der See. Reva verteidigt die Stadt heldenhaft. Vaelin beschließt, Reva zu helfen und macht sich auf nach Alltor. Unterwegs wird seine Armee immer größer. Auch Lyrna gelangt über Umwege am Ende nach Alltor. Sie ist nun Königin der Königslande. Die alles entscheidende Schlacht um Alltor läßt die Volarianer am Ende scheitern. Dadurch erlangt auch Lord Verniers seine Freiheit wieder.

Spannend und magisch ist auch dieser zweite Band, wenngleich er für mich nicht ganz so stark ist wie der erste. Aber es ist immer noch sehr gute Fantasy. Einige Fragen werden hier beantwortet, aber andere bleiben noch offen. Der grünäugige Wolf, der merkwürdige Hai, die unsterblichen Seelen mit mächtigen Gaben, das Hexenbalg – ich hoffe sehr, dass es dafür im dritten Band noch Erklärungen gibt. Für Band zwei kann ich gerade noch fünf Sterne vergeben.
(Ich könnte ja jetzt sagen, dass der dritte Band in Originalsprache längst erschienen ist und meine Hoffnung leider nicht ganz erfüllt wird – aber das ist eine andere Geschichte...)