Gute Unterhaltung

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kathy30 Avatar

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Nach dem Selbstmord ihrer Mutter wohnt Heather Evans vorübergehend in deren Haus um den Nachlass zu regeln. Dabei findet sie einen Stapel Briefe von einem Serienmörder. Michael Reave hat Frauen bestialisch ermordet, ihnen das Herz herausgerissen und Blumen in die Leiche gepflanzt. Seit über 20 Jahren ist er schon inhaftiert. Nun beginnt eine neue Mordserie mit den gleichen Merkmalen wie die von Michael Reave. Wer steckt dahinter? Und was bedeuten die Briefe, die Michael Heather’s Mutter geschrieben hat? Heather beginnt, zusammen mit Detective Ben Parker, nachzuforschen und begibt sich dadurch selbst in große Gefahr.
Der Herzgräber wird in zwei Zeitebenen erzählt. Einmal in der Gegenwart und einmal in der Vergangenheit, als Michael Reave noch nicht inhaftiert war und sein Unwesen treibt. Beide Zeitebenen wechseln sich in der Erzählweise ab und flechten sich immer mehr ineinander, so dass sich dem Leser, der Leserin die gesamte Geschichte nach und nach offenlegt.
Mir hat Heather als Protagonistin sehr gut gefallen. Ich mochte sie von Anfang an sehr gerne und bin ihr gerne durch den Plot gefolgt. Auch die anderen Charaktere wie Nikki (Heather’s Freundin), Detective Parker und auch Michael Reave fand ich authentisch und bildhaft gezeichnet.
Ich fand die Handlung durchaus spannend allerdings konnte sie mich nicht allzu sehr fesseln. Irgendwie fehlte mir der Nervenkitzel. Es wurden bedrohliche Szenarien immer nur leicht angedeutet aber nie so intensiv, dass ich darin hätte abtauchen können. Mir fehlte da etwas der Tiefgang. Daher wurde ich gefühlsmäßig nicht wirklich gepackt und fühlte mich mehr als ein Zuschauer am Rande des Geschehens, den das Ganze nicht wirklich betrifft. Das fand ich ein bisschen schade. Trotzdem bin ich dem Plot gerne gefolgt und fühlte mich auch gut unterhalten. Der Schreibstil von Jen Williams ist leicht verständlich und bildhaft. Ich hatte keine Mühe beim Lesen und Vorstellen des Geschehens.
Ein guter Thriller, den ich wirklich gerne gelesen habe, obwohl er mich nicht an den Nervenenden packen konnte. Trotzdem eine spannende und gute Unterhaltung.