Nicht ausgeschöpftes Potenzial

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steffmcfly Avatar

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Als sich Heather Evans Mutter das Leben nimmt, kehrt Heather in ihren Heimatort zurück. Zurück in die Stadt, in der sie nie wieder gehen wollte. Als sie den Nachlass ihrer Mutter durchschaut, findet sie stapelweise Briefe. Briefe an einen verurteilten Serienkiller. Michael Reave wird beschuldigt zahlreiche Frauen auf grausamste Art und Weise getötet zu haben. Seit nun mehr 20 Jahren sitzt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis ab.
Doch jetzt ist eine weitere junge Frau getötet wurden. Der Tathergang zeigt Parallelen zu den Morden von Reaves. Als eine zweite Frau ermordet aufgefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Parker zu einem folgenschweren Schritt: Heather soll Kontakt zu Reaves aufnehmen und mit ihm sprechen. Fragen stellen, auf die nur er die Antworten kennt.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Die Rückbelnden helfen, das Wesen und die Taten von Reaves zu verstehen und setzen nach und nach Teile eines riesigen Puzzles zusammen.

Heather war für mich keine Parade-Protagonistin. In meinen Augen fehlte es ihr stark an Tiefe. Sie war ungewöhnlich naiv erzählt, obwohl sie eine erwachsene Frau darstellen sollte. Ich konnte leider keinen wirklichen Draht zu ihr aufbauen, da sie bis zum Ende sehr ungreifbar und teilweise auch nicht nachvollziehbar handelte.
Reave hingegen hat mir viel besser gefallen. Wahrscheinlich, weil er sich mysteriös und unglaublich psychopathisch gibt. Auch wenn auch er sehr platt und stereotypisch erzählt wurde, hat er Spannung in die Handlung gebracht.

Anfangs musste ich mich wirklich durch die Geschichte quälen. Irgendwann wurde sie jedoch immer spannender und machten mir Lust auf mehr. Das Ende hingegen enttäuschte ein wenig, da es sehr schnell und fast schon hektisch erzählt wurde. Einige Ereignisse waren vorhersehbar, andere schwieriger nachzuvollziehen. Der angekündigte Showdown hätte für mich noch ein wenig spektakulärer ausfallen und langsamer erzählt werden können, um zum Rest des Buches zu passen.

Trotz allem war es ein solider Thriller, der mit einigen Spannungselementen auf sich wartete.