Solider Thriller, aber auch nicht mehr

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mufflpuff Avatar

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Mit dem Thriller "Der Herzgräber" hat Jen Williams einen solide gemachten Thriller vorgelegt, der an der ein oder anderen Stelle jedoch Potential verschenkt und zumindest mich nicht vollständig überzeugt hat. Mysteriöse Leichenfunde und liebevoll arrangierte Körper versprechen zu Beginn eine wirklich ansprechende Geschichte, im weiteren Verlauf fehlt mir jedoch der Zug. Erst gegen Ende kommt dann etwas Fahrt in die Geschichte. Zwar wird am Ende die Geschichte aufgeklärt, dies passiert jedoch sehr knapp und schnell, hier hätte man durchaus noch ein paar Seiten investieren können.

Während der solide konstruierten Handlung stören immer wieder kleinere Punkte den Lesegenuss. Die kleinen Rückblenden wirken für mich sehr unverständlich und ich habe mir immer wieder Fragen dazu gestellt, Spannung kam aber nicht so richtig auf.
Auch blieben die Figuren insgesamt recht blass, etwas mehr Tiefe hätte sicher nicht geschadet.
Überflüssig war auch die angedeutete Liebesbeziehung zum Ermittler Parker, die quasi im Vorbeigehen abgehakt wurde und weder nötig noch richtig romantisch war.
Positiv muss man die kurzen Märcheneinschübe erwähnen, die ruhig etwas genauer beleuchtet hätten werden sollen.

Sprachlich war das Buch ordentlich geschrieben, die Übersetzung wirkte größtenteils passend, nur an manchen Stellen hätte man etwas nachschärfen können.

Insgesamt ordentliche Unterhaltung ohne allzugroße Spannung.