Unterhaltsame Lektüre mit Schwächen

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metalpanda Avatar

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Heather räumt das Haus ihrer Mutter nach deren Tod auf - doch sie entdeckt Botschaften, die offensichtlich an sie gerichtet sind und seltsame Dinge passieren. Gleichzeitig passiert eine Reihe an Morden, die unverwechselbar die Handschrift einen vor vielen Jahren verurteilten Serienmörders tragen.

Nachahmer, Zufall oder...?

Die Polizei tappt im Dunkeln, doch die ehemalige Journalistin Heather ermittelt auf eigene Faust, gräbt in der Vergangenheit und lüftet unglaubliche Dinge...

Eins vorweg: das Buch ist sehr spannend, von der ersten bis zur letzten Seite. Als Leser fiebert man mit und stellt verschiedenste Vermutungen auf, wie denn nun die Ereignisse und die Figuren zusammenhängen könnten. Die Auflösung ist dennoch sehr spannend und unerwartet. Die vielen Handlungsstränge in unterschiedlichen Zeiten mögen am Anfang verwirrend erscheinen, doch man kommt sehr schnell in die Geschichte rein und die Erzählung liest sich angenehm flüssig.

Doch nun zu meinen Kritikpunkten, die zu zwei Punkten Abzug bei meiner Bewertung geführt hatten.

Als das Buch sich dem Ende neigte und immer noch nichts aufgelöst war, geriet ich kurz in Panik, ob es nun ein offenes Ende gibt. Nein, es wurde letztendlich alles aufgeklärt, allerdings teilweise sehr unerwartete Zusammenhänge und interessante Figuren nur schnell abgehandelt und am Rande erwähnt. Stattdessen hätte man sich ein paar unnötige, in die Länge gezogenen Passagen in der Romanmitte sparen können und die Auflösung deutlich mehr ausschmücken.

Auch fallen viele Ungereimtheiten, lose Handlungsstränge und Rechtschreibfehler auf. Zweifellos ein Fehler im Lektorat - für die zweite Auflage in einem namhaften Verlag eigentlich ein No-Go.

Ein weiterer Grund ist außerdem die Figur der Hauptprotagonistin Heather. Diese ist nicht nur menschlich absolut unsympathisch (damit könnte man ja noch leben), nein, sie neigt zu absolut unlogischen und irrationalen Handlungen und ihre passive, teils lethargische Erscheinung passt absolut nicht zu ihrem Beruf der Journalistin. Bei all den Sachen, die sie erlebt und ihr beispielsweise im Haus ihrer Mutter passieren, würde doch jeder normale Mensch stutzig werden, Nachforschungen anstellen, Angst bekommen und/oder sich Freunden anvertrauen. Nichts davon macht sie, sondern geht z.B. nachdem sie eindeutig Schritte auf dem Speicher hört, einfach wieder ins Bett und schläft seelenruhig ein. Ernsthaft?!

Zusammengefasst: fesselnde Handlung und eine mitreißende Story, leider mit einigen Schwächen in der Ausarbeitung. Dennoch eine unterhaltsame Lektüre.