Verliert schnell an Spannung

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rinoa Avatar

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Als Heather nach dem Selbstmord ihrer Mutter deren Sachen ordnet, findet sie Briefe des verurteilten Serienmörders Michael Reave, mit dem ihre Mutter offenbar eine jahrzehntelange Freundschaft verband, von der Heather nichts ahnte.
Parallel hierzu wird eine junge Frau getötet, hergerichtet wie die Opfer von Reave. Doch der sitzt seit 20 Jahren im Gefängnis. Heather möchte mit ihm persönlich sprechen, was die Polizei auch unterstützt. Doch will sie die Wahrheit wirklich erfahren…?

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen und ich war sofort drin in Heathers Leben. Die düstere Atmosphäre im Haus von Heathers Mutter und nach dem Fund der Briefe ein diffuses Gefühl der Bedrohung, das wurde wirklich gut eingefangen und ich konnte regelrecht mitfühlen, vor allem, da alles aus Sicht von Heather erzählt wird.

Zwischendurch gab es dann immer wieder Einschübe mit dem Titel „Früher“ über Michael Reaves Vergangenheit (als Kind und auch später als junger Erwachsener), so dass sich langsam die Zusammenhänge erahnen ließen.

Leider flachte die Spannung für mich relativ schnell ab und auch die zuvor erzeugte Atmosphäre verlor sich nach und nach. Zurück blieben viele Andeutungen und eine sich immer weiter von mir entfernende Heather, deren Verhalten ich teilweise kaum bis gar nicht mehr nachvollziehen konnte.

Das Ende fand ich schon sehr konstruiert auf der einen Seite, auf der anderen Seite wurde dies dann aber nicht konsequent genug durchgezogen, denn es blieben für mich doch einige (auch erhebliche) Dinge offen.

Alles in allem konnte mich „Der Herzgräber“ trotz einiger guter Ansätze nicht so recht überzeugen.