Wörtlich zu nehmender Titel

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Eine mir unbekannte Autorin, eine mir unbekannte Sprecherin, ein Klappentext, der einen spannenden Thriller verspricht.

Nach dem Selbstmord ihrer Mutter findet Heather in deren Nachlass Briefe – keine „normalen Briefe“, sondern die eines verurteilten Serienmörders, der vor Jahren junge Frauen grausam ermordete, ihre Herzen vergrub und durch das Pflanzen von Blumen in diesen „Herzgräbern“ dem Ganzen einen noch perfideren Anstrich verlieh. Nun werden wieder junge Frauen auf ganz ähnliche Art ermordet. Heather unterstützt die Polizei bei ihren Ermittlungen, indem sie sich mit dem Serienmörder im Gefängnis in Verbindung setzt, ohne die Gefahr, in die sie sich begibt, richtig einschätzen zu können. Denn schon bald geht es um mehr als Briefe aus der Vergangenheit, Wahrheit …

Die Geschichte wird damit beworben, dass sie gruselig sei wie die Märchen der Brüder Grimm – und da ist etwas dran. Auf deren Niveau ist Jen Williams nicht, aber sie versteht es, einen Thriller zu erzählen: Der Plot ist einigermaßen neu und sowohl clever als auch nachvollziehbar gestrickt (gerade das „Verhältnis“ zwischen Heather und dem Serienmörder hätte da ja Potential zu Logikbrüchen o. Ä. und auch die Grausamkeiten halten sich im der Geschichte zuträglichen Rahmen). Die Wendungen tun ihr Übriges, die Spannung nahezu über die gesamte Geschichte hinweg hochzuhalten, ohne einen beim Hören aber „abzuhängen“. Dazu leistet auch die Sprecherin Heike Warmuth einen Beitrag, die mit ihrer angenehmen, aber nicht langweilig werdenden Stimme (also mit Dynamik, „unterschiedlichen Stimmen“, aber nicht „übermoduliert“) die Geschichte vorträgt. Insgesamt hörenswert.