Der Himmel ist ein Fluss: Eine tragische Liebe in Masuren

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signalhill Avatar

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Zuerst einmal: Das Cover von 'Der Himmel ist ein Fluss' von Anna Kaleri hätte etwas aussagekräftiger sein können, wenn man an die weiten Landschaften von Masuren denkt. Hätte ich dieses Buch im Handel ausgesucht? Vielleicht ja, vielleicht wäre ich aber auch vorbeigegangen, weil es nach einer einfachen Liebesgeschichte aussieht.
Sonst ist aber nicht viel an 'Der Himmel ist ein Fluss' auszusetzen. Schon die Beweggründe zum Schreiben des Romans haben mich fasziniert. Obwohl sie ihre Großmutter nicht kennengelernt hat, macht sich Anna Kaleri auf, um sie 'kennenzulernen'. Sicher kann sie vieles nicht genau wissen, so hat sie ihre Erlebnisse in einen Roman, nicht in eine Biographie o.ä. gepackt. Eine schöne Idee, um das Gesehene selbst aufzuarbeiten.
Die Protagonistin Minna ist so gar nicht wie die anderen Frauen, und so ist ihre Liebe zu dem älteren Mann, Gwidow, der noch dazu Pole ist, auch so gar nicht wie die anderen Beziehungen der Zeit. Die Liebe zu Gwidon, dem Polen, ist überschattet von den Ereignissen der Zeit, die einen guten Ausgang der Geschichte vereiteln...
Für mich hätte das Buch ruhig ein paar mehr Seiten haben können, denn ich hätte mir noch tiefere Einblicke in den Einfluss und die Vorkommnisse in geschichtlicher Sicht gewünscht, aber das ist natürlich nicht jedermanns Sache. So bleibt 'Der Himmel ist ein Fluss' eher nur eine Liebesgeschichte. Ich möchte dem Buch daher gern 4,5 Sterne geben, aber beschränke mich hier auf 4. Ich würde das Buch aber auf jeden Fall empfehlen und werde die Autorin auch weiterverfolgen.