Eine Liebe in Masuren

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loewenbaendiger Avatar

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Die (junge) Autorin Anna Kaleri begibt sich auf Spurensuche: Sie hat ihre Großmutter Minna nie kennengelernt und bemüht sich nun, die Ereignisse ihres Lebens zu rekonstruieren, um ihr auf diese Weise näherzukommen.
Das Mädchen Minna lebt in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg in einem masurischen Dorf, hat wenig Kontakt zu anderen jungen Menschen in ihrer Umgebung. Ihre kleine Tochter, die nach einer Vergewaltigung durch den Gutsherrn geboren wurde, muss vor Familie und Dorfgemeinschaft als 'kleine Schwester' ausgegeben werden. Minna durchstreift gerne die Wälder in ihrer Umgebung und trifft dabei den Vogelkundler Gwideon, der Pole und vermutlich jüdischer Herkunft ist. Die beiden verlieben sich - was zu dieser Zeit schon als verboten gilt, und werden prompt verraten.
Das Ende ist tragisch - Minna wird von sowjetischen Soldaten erschossen.
Die Geschichte als solche bietet jede Menge spannende Situationen und sicher auch große Gefühle. Aber die kommen durch die merkwürdig distanzierte, fast lakonisch zu nennende Erzählweise nicht so richtig zum Vorschein. Schade! Ein großartiges Thema, aus dem man mehr hätte machen können. Deshalb leider nur 3 Sterne.