Liebe in Kriegszeiten

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schliesi Avatar

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Inhalt:

Anna Kaleri erzählt die tragische Lebensgeschichte der masurischen Landarbeiterin Minna, die in Kriegszeiten versucht der Einöde des Dorfes in dem sie lebt zu entkommen. Als sie immer wieder allein durch die Wälder streift, trifft sie auf den polnischen Vogelkundler Gwidon. Das junge Mädchen Minna verliebt sich in den älteren verheirateten Mann und um ihn wiederzusehen, nimmt sie schließlich eine Stelle als Kindermädchen in der nächsten größeren Stadt, in der Gwidon lebt an, um ihm näher zu sein. Sie treffen sich heimlich, doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer.

Meine Meinung:

Ich konnte mich nur sehr langsam in der Handlung zurechtfinden. Anna Kaleri schreibt zwar recht detailliert, doch in vielerlei Hinsicht hat sie die Ereignisse immer nur angeschnitten, als auf den Punkt zu bringen. Die Handlung plätschert allzu seicht dahin und geht leider nicht tief genug ins Detail, so dass mir die Handlung nur halb so interessant vorkam als sie hätte sein können. Ich hatte einfach eine größere Erwartungshaltung an diesen Roman, gerne hätte ich mehr über die Hintergründe erfahren, einerseits über die Familie aber auch über die geschichtlichen Ereignisse. Hier blieb für mich zu viel offen und unausgesprochen. Sowohl Minna und auch Gwidon sind sehr eindimensional beschrieben, durch die fehlenden Dialoge war ich mir anfangs nicht mal sicher, was die beiden für eine Beziehung führen. Sämtliche Protagonisten wirken farblos – viele werden nur kurz angeschnitten, gerne hätte ich mehr über sie erfahren. Alles in allem war mir der Roman einfach zu oberflächlich oder ich habe einfach zu viel erwartet. Gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Landschaft und der Natur. Über die Landschaft schreibt Kaleri mit Hingabe, dies widerspiegelt sich sehr positiv und ich konnte zumindest Minnas Liebe für die Natur verstehen. Dennoch wird mir bestimmt Minnas tragisches Schicksal in Erinnerung bleiben.