Lesenswert

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ritja Avatar

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Ich kannte den Autor Mathijs Deen nicht, aber dafür den mare Verlag und bisher konnten mich die Bücher von diesem Verlag stets überzeugen und mitreißen. Es geht in den Geschichten vom mare Verlag immer in irgendeiner Form ums Meer. Darauf sollte man sich einstellen.

Auch "Der Holländer" spielt am Meer. Am Wattenmeer, besser im umstrittenen Grenzgebiet zwischen Deutschland und der Niederlande. Ein erfahrener Wattwanderer kommt ums Leben und wird von einer niederländischen Patrouille aufgenommen. Doch durften die das? Und wurde der Deutsche nun in der Niederlande oder in Deutschland ermordet? Wer darf ermitteln?

Der Holländer (ein Deutscher, der in Texel aufgewachsen ist), wird von deutscher Seite eingeschleust, um eigene Ermittlungen anzustellen. Drei Wattwanderer, zwei Schwestern und eine Vergangenheit, die noch eine aktive Wut aufweist, rücken immer mehr in den Fokus der Ermittlungen. Zusammen mit dem Holländer, der auch die Zwischentöne wahrnimmt, versucht man das Puzzle zusammenzusetzen. Neben den Ermittlungen und dem Aufdecken der Zusammenhänge, erfährt man auch sehr viel über das Wattenmeer und seine Gefahren. Zudem bekommt man einen kleinen Einblick in die seit Jahren bestehenden Querelen wegen dem Grenzgebiet im Wattenmeer.

Mathijs Deen hat einen ruhigen, anspruchsvollen Krimi geschrieben, der vor allem durch die besonderen Charaktere, die wunderbaren Wattbeschreibungen (man konnte das Meer fast riechen und die steife Brise spüren) und den eher nüchternen Schreibstil geprägt ist.

Wer sich (wie ich) nicht so gut mit den nautischen Begrifflichkeiten auskennt, wird anfangs vielleicht etwas Zeit brauchen, aber es lohnt sich. Wer eine geografische Orientierungshilfe benötigt, bekommt sie im Umschlag des Buches.

Lesenswert.