tödliche Wattwanderung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
bücherkarin Avatar

Von

Ich hatte noch nichts von Mathijs Deen gelesen, aber dieser Roman hat mich überzeugt. Der Schreibstil ist flüssig, klar und unaufgeregt. Aber gerade das erzeugt große Spannung, gerade dadurch, dass manches im dunklen bleibt, der Leser sich konzentrieren und selbst überlegen muß. Die Charaktere sind klar umrissen, aber auch hier bleibt Spielraum für weitere individuelle Erklärungen.
Zum Inhalt: Aron, Peter und Klaus sind bekannte Wattführer und Extrem-Wattwanderer. Freunde sind sie nicht, aber die großen Herausforderungen - sie sind vom Festland aus zu jeder friesischen Insel durchs Watt gewandert - führten sie gemeinsam durch. Nur Borkum haben sie noch nicht geschafft. Jetzt sind die wettermäßigen Voraussetzungen dafür ideal, aber Aron ist mit seiner Frau in England. Trotz ihrer Enttäuschung darüber wandern Peter und Klaus allein los. In der Dunkelheit treibt Klaus in einem Priel ab, Peter kann nichts für ihn tun, völlig verstört kommt er am nächsten Morgen in Borkum an. Klaus Leiche wird vom niederländischen Grenzschutz auf einer Sandbank in der Emsmündung gefunden. Man geht von einem Unfall aus, aber die Ungereimtheiten mehren sich. Störend auf die Untersuchungen wirken sich die Streitigkeiten zur Zuständigkeit zwischen den niederländischen und deutschen Behörden aus. Die Bundespolizei-See schickt schließlich ihren erfahrenen Ermittler Liewe Cupido, genannt der Holländer. Wie dieser schließlich die Wahrheit herausfindet, durch aufmerksames Zuhören, logisches Zusammenführen der puzzleteilchen - das ist sehr interessant und voller Spannung zu lesen.
Das Cover versetzt den Leser mitten hinein ins golden schimmernde Watt. Sehr gut ist die Inselkarte im Buchumschlag.
Ein Buch, das mich überzeugt hat und ich unbedingt weiterempfehle vor allem für Leser, die selbst gern mitdenken.