Unterwegs im Watt

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tsubame Avatar

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Schon das Cover hat mir an diesem Kriminalroman große Freude bereitet. Das Watt schimmert golden im letzten (oder ersten?) Licht des Tages, man erkennt zwei Wattwanderer im Hintergrund und das Meer nähert sich bedrohlich.

All das passt exakt zu dem Inhalt der Geschichte, bei der ein toter Wattwanderer auf einer Sandbank im deutsch-niederländischen Grenzgebiet 'De Hond' aufgefunden und vom holländischen Grenzschutz in die Niederlande gebracht wird, bevor die Flut den Leichnam wegschwemmen kann. Der Tote war zwar Deutscher, aber der ehrgeizige Brigadekommandeur Henk van de Wal besteht darauf, dass die Leiche auf niederländischem Gebiet lag und somit in die Zuständigkeit der Niederländer fällt.

Derweil schickt die Bundespolizei in Cuxhafen ihren besten Mann Liewe Cupido, genannt "Der Holländer" in das Gebiet, um inoffiziell in dem Fall zu ermitteln. Cupido ist ein schweigsamer, etwas einsamer Typ, ohne nennenswerte Laster. Vielleicht ist die Freude an einem reichhaltigen Frühstück die einzige 'Schwäche', die er nach Außen hin erkennen lässt. Er ist auf seine Art sympathisch, hat ein Herz für talentierte, unterforderte junge Polizeibeamte und er pendelt zwischen der deutschen und der niederländischen Seite hin und her, bis der Täter schließlich überführt ist und er sein 'Berichtchen' schreiben kann.

Das Buch ist gut und anspruchsvoll geschrieben, die Wattbeschreibungen machen Lust auf Meer und ich hoffe, dass es ein Wiedersehen mit Liewe Cupido geben wird. In mir hat er jedenfalls einen neuen Fan gewonnen.