Ein heißer und harter Sommer 1947

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daphne1962 Avatar

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Viel verändert hat sich in den 3 Monaten, die inzwischen vergangen sind nicht für Friederike Matthée. Außer, das sie mit ihrer Mutter jetzt in einer kleinen Nissenhütte, eine Art Parzelle wohnt und einen kleinen Garten dabei hat. Einen Zeichenkurs belegt sie aber noch.

Richard Davies von der Royal Military Police ist nach England zurück gekehrt und Friederike hat seitdem keine Nachricht mehr von ihm erhalten.
Die Lebensumstände der Menschen in Köln sind alles andere als gut. Es gibt weiterhin Lebensmittelmarken, die für die Einteilung der Essen- Rationen zuständig sind. Der Schwarzmarkt blüht.

Auf einem Gut im Badischen Nahe Köln ist eine ehemalige Kollegin aus dem Polizeirevier brutal ermordet worden. Eine mögliche Täterin ist
schnell ausfindig gemacht. Da diese noch sehr jung ist wurde Friederike
Matthée zur Befragung geschickt. Sehr zum Missfallen der männlichen Polizei-Vorgesetzten. Das Opfer war nicht so unbefleckt, wie manche es gern gesehen hätten. Eine schwere und mühselige Aufgabe für Friederike Matthée, der dieser Fall nicht so schnell aus dem Kopf gehen will.

Mich hat der 2. Teil dieser interessanten Serie wieder sehr gefesselt.
Das lag an den authentischen Schilderungen dieser Zeit, die Kleinigkeiten, die die Autorin so bildlich beschreibt, als wäre man direkt dabei und schaut zu. Auch hat Beate Sauer gerade die Empfindungen der
Menschen dem Leser so gut erläutert, wie Schuld oder Ängste durch
Verlust oder begangene Verbrechen, Hoffnung noch jemanden Verschollenen lebend zu finden oder auch der Hunger, der die Menschen umtreibt.

Meine Familie stammt ebenfalls aus Ostpreußen, meine Großmutter auch aus Königsberg. Durch Erzählung meiner Mutter wusste ich, mein Großvater hat am Theater als Schauspieler gespielt. Nie habe ich was finden können. Aber durch dieses Buch ist es mir gelungen endlich seinen Namen in Tilsit zu finden. Auf Seite 104 erzählt die Autorin von Theateraufführungen im Neuen Schauspielhaus in Königsberg. Durch die Zusammenschlüsse der Theater vor dem Krieg hieß das Theater in Tilsit dann Grenzlandtheater. Und siehe da. Er war im Ensemble 1940/1941 aufgeführt. 1942 ist er dann leider in Russland gefallen. Wie auch der Vater der Protagonistin Matthée.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ich fand beim 2 Fall der
Protagonistin Friederike Matthèe hat die Autorin noch mehr Herzblut
reingelegt.