Eindrücklich, emotional, mitreißend und hochspannend!

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beastybabe Avatar

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Dieses Buch ist jetzt schon eines meiner Lesehighlights 2019! Es hat mich so mitgerissen und in den Bann gezogen, dass ich es fast in einem Rutsch durchgelesen habe.

Wir begleiten die junge Friederike Matthée, die in Köln im Jahr 1947 für die Weibliche Polizei tätig ist. Sie ist eine absolut sympathische Hauptfigur, die ich sofort ins Leserherz geschlossen habe. Sie ist mutig, empathisch, sehr zielstrebig und sie lässt sich auch durch Hindernisse nicht von einem Vorhaben abbringen.
Friederike soll eine Mordverdächtige verhören, die mit der Tatwaffe in der Hand neben einer erschossenen Gutsbesitzerin aufgegriffen wurde. Die junge Frau hat ein ellenlanges Vorstrafenregister und es bleibt eigentlich kein Zweifel an ihrer Schuld.
Doch Friederikes Bauchgefühl sagt ihr, dass mehr hinter der Sache stecken könnte. Sie beginnt auf eigene Faust zu recherchieren, denn offiziell gilt der Fall mit der Verhaftung bereits als abgeschlossen. Unerwartete Hilfe bekommt sie aus den Reihen der Besatzer: aus England wird Lieutenant Richard Davies wieder nach Deutschland versetzt. Er soll den Tod von drei Piloten aufklären, die wohl von Einheimischen nach einem Absturz ermordet wurden. Friederike und Richard sind sich bereits in der Vergangenheit sehr nahe gekommen und bilden ein wunderbares, erfolgreiches Team. Bald vermuten sie, dass ihre beiden Fälle zusammenhängen könnten.
Und dann wäre da noch ein mysteriöser entstellter Mann, der von Kindern als furchterregendes Monster beschrieben wird. Er scheint eine wichtige Rolle zu spielen, doch deren wahre Tragweite bringt Friederike am Ende in arge Bedrängnis.

Dieses Buch erzählt eine wahnsinnig fesselnde und vielschichtige Story über Schuld, Rache, Gehorsam und Vergeltung. Friederike kämpft gegen einen unsichtbaren, scheinbar übermächtigen Gegner, der um jeden Preis verhindern will, dass die Wahrheit ans Licht kommt.
Neben der durchgehenden Spannung haben mir vor allem die vielen emotional-tröstlichen Momente gefallen. Diese stechen aufgrund der allgemein schwierigen Lage in der entbehrungsreichen Nachkriegszeit besonders stark hervor.
Man kann den Hunger, die Verzweiflung, die Trauer und Ungewissheit der Menschen gut nachfühlen.
Der Schreibstil ist sehr anschaulich, man hat als Leser immer den Eindruck, ganz nah dabei zu sein. Man läuft mit Friederike durch zerstörte Landschaften, teilt sich das karge Essen und möchte sie tröstend in den Arm nehmen, wenn sie einmal der Mut verlässt und die Widerstände übermächtig scheinen.

Auch ohne Kenntnis des ersten Bandes kann man alles verstehen, aber ich werde mir „Echo der Toten“ auf jeden Fall noch kaufen, denn es ist bestimmt ähnlich unterhaltsam und mitreißend wie der Nachfolger.
Von mir gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung!