Friederickes 2. Runde

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miss marple 64 Avatar

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In Jahresfrist legt die Autorin nun den zweiten Band um die junge Polizeibeamtin Friedericke Matthée und den britischen Lieutenant Davies von der Royal Military Police vor.
Trennten sich am Ende des ersten Bandes ihre Wege- Davies zog es zurück nach England- hilft Friedericke nun einige Monate später im sehr heißen Sommer 1947, den Mord an einer Gutsbesitzerin aufzuklären, die früher eine Kollegin in der Weiblichen Polizei war. Am Tatort wurde ein junges Mädchen aufgegriffen, mit einer Pistole in der Hand, was sie schnell zur Täterin abstempelt, zumal alsbald herauskommt, dass sie vom Opfer während des Krieges in ein Jugendschutzlager eingewiesen wurde. Ihr Motiv scheint auf der Hand zu liegen. Doch Friedericke kann das nicht glauben und beginnt auf ihre gewohnte Weise, alles hinterfragen zu müssen, auch mit eigenen Nachforschungen. Dieser Fall soll sich als ein sehr persönlicher für sie herausstellen. Als auch noch die Leichen dreier vermisster britischer Soldaten gefunden werden, verknüpfen sich die Fälle und Davies als Militärpolizist nimmt wieder seine Tätigkeit in Köln auf.
Zwei Jahre nach dem II. Weltkrieg liegt Deutschland immer noch in Schutt und Trümmern. Die Versorgungssituation ist katastrophal, Lebensmittelkarte, Anstehen nach Essen, Schwarzmarkgeschäfte kennzeichnen das Leben der Menschen. Der Autorin gelingt es gut, eingebettet in die Kriminalgeschichten, diese Situation vor den Augen des Lesers aufleben zu lassen. Sie zeichnet mit den beiden Ermittlern sympathische Figuren, die durch die Kriegserlebnisse selbst schwer gekennzeichnet sind und nun versuchen, einen Weg in ein neues Leben zu finden. Die Kenntnis des ersten Bandes sei angeraten, um vor allem wichtige Informationen zum persönlichen Hintergrund der Hauptfiguren zu erfahren.