Endlich, ein Gieselmann-Roman!

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herr_stiller Avatar

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Dirk Gieselmann, der Gute. Nur wenige schreiben so gekonnt Kolumnen wie er. Ja, da war mal was bei der Zeit, bei der SZ, okay. Aber das Gieselmannsche Erzählen, das verfolge ich seit ewiger Zeit bei den 11Freunden mit großer Freude - und umso größer ist sie, dass es nun erstmal in Romanform vorliegt. Wie schön!

Fast überraschend: Wie klassisch dieser beginnt. So ganz anders, aber dennoch erkennt man den Autor, die Schreibe, wird sofort in die Geschichte gesogen, in eine Melancholie, die fast schon an Dörte Hansen erinnert, die ungekrönte Königin der norddeutschen Melancholie.

Eine Familie auf dem Weg auf eine einsame Insel im Winter. Ein Schiffer, der die Frage nach der Richtigkeit der Entscheidung stellt, wieder und wieder. Ein Junge, der schon bald Inselkönig sein wird, zumindest in seinen naiven, kindlich-hoffnungsvollen Augen.

Ein starker Einstieg in einen hoffentlich starken Roman, immerhin, es ist ein Gieselmann. Vielleicht ein Satz, den man noch häufiger hören wird in Zukunft, so der Inselmann ein wahrer Inselkönig wird. Ganz unnaiv betrachtet.