Geisterinsel

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Ich weiß nicht recht, wohin "Der Inselmann" mit mir möchte. Der Text hat etwas Nüchternes und gleichzeitig auch Poetisches. Oft wirkt er, auch von der Setzung her, wie ein Gedicht. Die Szenerie, die auf den ersten Seiten von "Der Inselmann" beschrieben wird, wirkt auf mich unwirklich, ein bisschen ätherisch, aber auch sehr düster und deprimierend. Die erste Szene der Überfahrt auf die Insel erinnert mich irgendwie an die antike Mystik: Die Fähre über den Fluss Styx ins Totenreich. Alles hat etwas Geisterhaftes an sich.
Eine Welt, zu der man solche Vergleiche ziehen kann, wünscht man sich für eine Kindheit erst einmal nicht. Der einzige Lichtschein in der Düsternis scheint die kindliche Fantasie des Protagonisten zu sein, mit der er sich selbst zur Hauptfigur in seinem eigenen Märchen macht.
Das Cover finde ich ausgesprochen schön und ist in seiner Gestaltung der rauen, mystischen Atmosphäre der Geschichte sehr zuträglich.
Ich möchte gerne lesen, wie es mit dem Protagonisten als Kind und als erwachsenem Mann weitergeht und würde mich über einen Gewinn sehr freuen!