Trifft absolut nicht meinen Geschmack
Der Ansatz ist spannend und ungewöhnlich, eine Geschichte über einen Doppelagenten aus zwei Perspektiven zu erzählen. Zwei verschiedene Sichtweisen auf ein Leben. Auch das Cover finde ich geheimnisvoll und ansprechend. Allerdings empfinde ich den Schreibstil als sehr gewöhnungsbedürftig, langatmig und ausschweifend. Weshalb ich mir beim Lesen oft denke: komm auf den Punkt. Erst gegen Ende nimmt die Erzählung etwas Fahrt auf, bleibt dennoch langatmig. Vor allem die Tagebucheinträge von Herrn de Groot sind teilweise eher langweilig. Dagegen passiert in den Schilderungen von Finn McCool schon mehr, allerdings oft auf eine abstoßende Art und Weise. Weiters war ich zunehmend von den immer wiederkehrenden sexuellen Anspielungen genervt, kaum ein Kapitel kommt ohne aus. Die beiden Hauptfigur bleiben mir auch fremd und ich finde sie nicht geheimnisvoll, interessant oder verwegen - von Sympathien gar nicht zu reden, wobei dies meiner Ansicht vom Autor durchaus gewollt ist. Darüber hinaus hätte ich mir eine Namensliste gewünscht, um mich besser orientieren zu können, welche Personen unter welchem Alterego agieren. Dennoch ist zumindest die düstere Stimmung dieser Zeit gut getroffen und dieser Spionagethriller wird seine Leser/-innen finden. Ich gehöre nicht dazu.