Das 19. Jahrhundert verpackt in eine spannende Geschichte

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januar12 Avatar

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1840 - 1871, dreißig Jahre, in denen sich vieles verändert. Richard Dübell erzählt die fiktive Geschichte von Alvin von Briest, Luise Ferrand und Paul Baermann eingebettet in die Umbrüche des 19. Jahrhunderts. Immer mit dabei: Otto von Bismarck, der die Geschichte Preußens und Deutschlands verändern wird. Aber auch die Technik wird das Land umwälzen: durch die Eisenbahn und die Telegraphie werden Entfernungen schrumpfen.

Das Buch ist ein echter Wälzer, über 1000 Seiten, engbedruckt auf dünnen Papier, ansonsten hätte es den Umfang anscheinend gesprengt. Eine echte Herausforderung. Aber kurzweilig zu lesen, weil eine Dreiecksgeschichte mitten in die Geschichte Deutschlands gepackt worden ist. Viele historischen Ereignisse werden mit den Protagonisten verknüpft, so erfahren wir nicht nur etwas über das Schicksalsjahr 1848, der Schlacht an den Düppeler Schanzen im deutsch-dänischen Krieg, der Schlacht von Königsgrätz, der Emser Depesche und dem deutsch-französischem Krieg 1870/1871, sondern auch von dem Leben im 19. Jahrhundert.

Dübell erzählt anschaulich, die Protagonisten werden lebendig, sein Schreibstil ist flüssig und spannend.
Die Protagonsiten spiegeln die Zeit wieder: der ostpreußische Junger Alvin, der Soldat wird, der Münchner Paul, der von der Eisenbahn begeistert ist und der sich aus einfachen Verhältnissen aufmacht um die Technik des Eisenbahnbaues zu erlernen und der adlige Französin Luise, die einst bessere Tage erlebt hat, aber durch die Spielsucht ihres Vaters in den finanziellen Abgrund gerrissen wird. Sie alle vereint die Liebe. Eine schwierige Konstellation, denn beide Männer lieben Luise und Luise kann sich zwischen beiden Männern nicht entscheiden.

Auch wenn manche Sachen konstruiert wirken, blieb die Geschichte doch immer spannend und vor allem informativ.
Am Ende des Buches gibt es noch ein interessantes Nachwort des Autors, in dem er viele geschichtlichen Ereignisse noch mal beschreibt.