Ein spannendes Abbild einer Zeit im Umbruch

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Drei junge Menschen in den Umbruchszeiten des 19. Jahrhundert: der Preuße Alvin Briest, der Bayer Paul Baermann und die Französin Louise. Ihre Wege treffen sich noch vor dem Revolutionsjahr 1848 und bleiben ab da miteinander verbunden. Während Alvin Briest beim Militär sein Auskommen findet, liegt Pauls Zukunft in der neuen Technik des Zugverkehrs, der in diesen Jahren aufgebaut wird in den europäischen Ländern. Beide verlieben sich in Louise, und die junge Frau findet es schwierig, sich für einen der beiden zu entscheiden. Das Buch beschreibt die Jahre 1840 bis 1870 und entwirft dabei ein Panorama, das die Zeit des 19. Jahrhundert über das Leben dieser drei Menschen gut beschreibt.
Der Roman ist mit seinen gut 1000 Seiten ein dicker Schmöker, der deshalb auch seine Zeit braucht zum Lesen. Dabei ist er sehr spannend geschrieben, der Schreibstil ist gut lesbar: Man möchte gerne immer weiter lesen, ohne das Buch aus der Hand zu legen. Der Autor hat die Atmosphäre dieser von Fortschritt wie auch von revolutionären Ideen geprägten Zeit gut eingefangen, dem Leser gelingt ein guter Einblick in das Leben der damals lebenden Menschen. Dabei werden die verschiedenen Handlungsstränge einfallsreich miteinander verbunden und letztendlich auch gut wieder aufgelöst. Der historische Hintergrund gibt einen spannenden Hintergrund für die Lebens- und Liebesgeschichte der drei Hauptpersonen ab, wenn auch manche Entwicklungen eher weniger glaubhaft sind.
Man merkt Richard Dübell an, dass er zum einen gut recherchiert hat, um ein gutes Bild der geschilderten Zeit einzufangen, wie auch, dass er ein gutes Händchen beim Schreiben historischer Romane hat. Dabei scheint das Buch mit leichter Hand geschrieben zu sein (was es aber sicher nicht ist). Positiv finde ich dabei, dass das Buch sich nicht nur in der Liebesgeschichte erschöpft, sondern tatsächlich ein realistisches Bild der geschilderten Zeit wiedergibt.
Alles in allem ein Lesevergnügen, das ich gerne weiterempfehle!