Der Traum vom Fliegen
„In den folgenden dreißig Jahren dachten die Menschen, wenn sie als Fliegen dachten, an Zeppeline.
Mit ihnen reisten sie um die Welt. Mit ihnen bombardierten sie im Krieg Ziele auf dem Boden, und zwar alle kriegführenden Parteien.
Der Mensch schafft es jedes Mal, seine größten Erfindungen in Waffen zu verwandeln.“
„… wenn das Luftschiff nicht zugleich so ungeheuer elegant, so schön gewesen wäre, hundertachtundzwanzig Meter lang, zwölf Meter im Durchmesser – in allen Abmessungen pure Eleganz.
Es sah aus wie etwas, das sich ein Erzähler wie Jules Verne ausgedacht hatte, aber kein nüchterner Ingenieur.“
Dies sind nur zwei Zitate aus diesem umfangreichen Roman, die für den weit über eine Familiensaga hinausreichenden Rahmen des Buches stehen. „Jahrhunderttraum“ ist bereits der zweite Teil der Saga um die Familie von Briest, aber wer ihn nicht kennt, wird ihn auch nicht unbedingt vermissen.
Richard Dübell hat die Geschwister Otto, Amalie und Levin von Briest in den Mittelpunkt dieses Romans. Die Großeltern der beiden sind bei einem schlimmen Eisenbahnunglück in der Schweiz ums Leben gekommen, aber es gibt gewisse Zweifel daran, dass es ein Unfall war. Ein Detektiv wird beauftragt und damit beginnt eine spannende Suche nach Verantwortlichkeiten, die aber von amtlichen Seiten in vielerlei Hinsicht boykottiert werden.
Der Roman erzählt eine Zeitspanne der deutschen Geschichte von etwa 1891 an und reicht bis ins Jahr 1909. Schon in diesen Jahren erstarkt unterstützt von wirtschaftlich starken Persönlichkeiten eine politische Bewegung, die einen sehr fruchtbaren Nährboden für die Kräfte des Nationalsozialismus bereitet. In dieser Deutlichkeit war mir das bislang nicht bewusst.
Gleichzeitig ist dies eine Zeit des Aufbruchs, der industriellen Entwicklungen und Entdeckungen und ein großer Traum der Menschen ist die Fliegerei. Von den ersten relativ erfolglosen und immer wieder durch Rückschläge gekennzeichneten Versuchen eines Otto Lilienthal bis hin zum Grafen Zeppelin und seinem Fluggerät gleichen Namens reicht die Spanne und so unterschiedlich wie die verschiedenen technischen Ansätze, so spannend sind die Menschen, die hier ihre Träume verfolgen.
Auch wenn mich die technischen Details manchmal ein wenig zum drüber Hinweglesen verführt haben, alles in allem habe ich dieses Buch sehr genossen. Es vereint, was eine gute Familien- und Historiensaga mitbringen muss: Interessante Menschen, das spannend erzählte und gut recherchierte gesellschaftliche und politische Klima, in dem die Menschen leben, ein bisschen Tragik und Liebe nicht zu vergessen. Und wer das so geschickt und lesenswert miteinander verknüpft wie Richard Dübell, hat unbedingt eine 5 Sterne Empfehlung verdient.
Zum Lesen sehr empfohlen.
Mit ihnen reisten sie um die Welt. Mit ihnen bombardierten sie im Krieg Ziele auf dem Boden, und zwar alle kriegführenden Parteien.
Der Mensch schafft es jedes Mal, seine größten Erfindungen in Waffen zu verwandeln.“
„… wenn das Luftschiff nicht zugleich so ungeheuer elegant, so schön gewesen wäre, hundertachtundzwanzig Meter lang, zwölf Meter im Durchmesser – in allen Abmessungen pure Eleganz.
Es sah aus wie etwas, das sich ein Erzähler wie Jules Verne ausgedacht hatte, aber kein nüchterner Ingenieur.“
Dies sind nur zwei Zitate aus diesem umfangreichen Roman, die für den weit über eine Familiensaga hinausreichenden Rahmen des Buches stehen. „Jahrhunderttraum“ ist bereits der zweite Teil der Saga um die Familie von Briest, aber wer ihn nicht kennt, wird ihn auch nicht unbedingt vermissen.
Richard Dübell hat die Geschwister Otto, Amalie und Levin von Briest in den Mittelpunkt dieses Romans. Die Großeltern der beiden sind bei einem schlimmen Eisenbahnunglück in der Schweiz ums Leben gekommen, aber es gibt gewisse Zweifel daran, dass es ein Unfall war. Ein Detektiv wird beauftragt und damit beginnt eine spannende Suche nach Verantwortlichkeiten, die aber von amtlichen Seiten in vielerlei Hinsicht boykottiert werden.
Der Roman erzählt eine Zeitspanne der deutschen Geschichte von etwa 1891 an und reicht bis ins Jahr 1909. Schon in diesen Jahren erstarkt unterstützt von wirtschaftlich starken Persönlichkeiten eine politische Bewegung, die einen sehr fruchtbaren Nährboden für die Kräfte des Nationalsozialismus bereitet. In dieser Deutlichkeit war mir das bislang nicht bewusst.
Gleichzeitig ist dies eine Zeit des Aufbruchs, der industriellen Entwicklungen und Entdeckungen und ein großer Traum der Menschen ist die Fliegerei. Von den ersten relativ erfolglosen und immer wieder durch Rückschläge gekennzeichneten Versuchen eines Otto Lilienthal bis hin zum Grafen Zeppelin und seinem Fluggerät gleichen Namens reicht die Spanne und so unterschiedlich wie die verschiedenen technischen Ansätze, so spannend sind die Menschen, die hier ihre Träume verfolgen.
Auch wenn mich die technischen Details manchmal ein wenig zum drüber Hinweglesen verführt haben, alles in allem habe ich dieses Buch sehr genossen. Es vereint, was eine gute Familien- und Historiensaga mitbringen muss: Interessante Menschen, das spannend erzählte und gut recherchierte gesellschaftliche und politische Klima, in dem die Menschen leben, ein bisschen Tragik und Liebe nicht zu vergessen. Und wer das so geschickt und lesenswert miteinander verknüpft wie Richard Dübell, hat unbedingt eine 5 Sterne Empfehlung verdient.
Zum Lesen sehr empfohlen.