der Traum vom Fliegen

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sophia60 Avatar

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"Für alle die träumen, hört nie damit auf! Unter diesem Motto steht dieser großartige Roman.
Schon im ersten Kapitel zeigt sich die schriftstellerische Meisterschaft des Richard Dübell, als er das Zugunglück in den Schweizer Bergen schildert. Schnell findet man als Leser/in in die Erzählung hinein, wird in die historischen Zeiten versetzt und vergisst das hier und heute."

Dies war mein erster Eindruck , nach der Leseprobe, und ich muss feststellen, dass er voll und ganz zutrifft!
Zunächst war ich angenehm überrascht, als ich das Buch zum ersten Mal in Händen hielt: mit 734 Seiten auf dünnem Papier gedruckt, mit schönem Cover (und leider etwas kitschigem Motiv) liegt es gut in der Hand und wird auch bei ausdauerndem Lesen nicht zu schwer.
Auf der ersten Doppelseite wird eine Umgebungskarte von Berlin im Jahr 1891 gezeigt, sehr schön als Illustration, aber zum Verständnis des Buches nicht unbedingt notwendig.

Der Roman ist in 5 Bücher unterteilt mit folgenden Titeln:
1. Buch "Der Traum vom Frieden" Juni 1892
2. Buch "Der Traum von der Gerechtigkeit" Januar 1892 - Mai 1892
3. Buch "Der Traum vom Glück" August 1896 - November 1898
4. Buch "Der Traum von der Zukunft" Februar 1900 - Dezember 1900
5. Buch "Der Traum vom Himmel" Januar 1908 - September 1909

Nach dem spannenden Einleitungskapitel, mit der Beschreibung des Zugunglückes plätschern die nächsten weiteren Kapitel zunächst in ruhigerem Tempo dahin. Die Familie von Briest wird vorgestellt, der Detektiv Erdgar Trönicke kommt ins Spiel , das Zeitkolorit mit Eisenbahnen, ersten Flugmaschinen und "Fallschirm"-Kunststückchen wird glaubwürdig und unterhaltsam geschildert. Geschickt baut der Autor Spannung auf, und nachdem man sich gut in die handelnden Personen hineinverstzen konnte, erlebt man Mord und Totschlag, Liebesgeschichten und die Träume vom Fliegen, dem Bau von Flugmaschinen und den Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen hautnah mit. Man schüttelt fassungslos den Kopf über infame Intrigen ( auch damals wurden scheinbar "Fake-News" zur politischen Meinungsbildung missbraucht) und erhält ganz nebenbei ein wenig Geschichtsunterricht.
Vor allem zum Schluss des Buches nimmt der Roman richtig Fahrt auf; es gelten Terroranschläge und Attentate zu verhindern, und obwohl mir gerade hierbei manches etwas "dick aufgetragen" erschien, war es sehr spannend und unterhaltsam. Was will man als Leser und Leserin mehr?