Richard Dübell kann es einfach

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malo2105 Avatar

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„Der Jahrhunderttraum“ ist nach „Der Jahrhundertsturm“ der zweite Teil aus der Feder des Autors Richard Dübell. Da dieser Roman ca. 20 Jahre nach den Vorgängerband ansetzt, kann er auch unabhängig davon gelesen werden.
Hauptfiguren sind dieses Mal die Kinder der Familie von Briest.
Da wäre Otto, der älteste Sohn. Er studiert in Berlin, möchte aber gern Detektiv werden. Levin, inspiriert durch Otto Lilienthal, will unbedingt fliegen. Und Amalie, die Tochter und jüngstes Kind der Familie, steht an der Grenze vom Kind zur jungen Frau. Skeptisch beäugt sie den Einsatz ihrer Mutter für die Frauenbewegungen dieser Zeit. So hat jeder der Protagonisten seinen eigenen Traum vom Leben und versucht diesen, immer mit der Unterstützung der Eltern, zu verwirklichen.
Richard Dübell verbindet das Leben der Geschwister sehr gekonnt mit der Entwicklung der damaligen Zeit. So fliessen immer wieder technische Neuerung und Errungenschaften in die Geschichte ein. Das Hauptthema und der rote Faden in diesen Roman liegen natürlich auf dem Traum vom Fliegen. Sowohl Otto Lilienthal, Ferdinand Graf von Zeppelin als auch die Brüder Wright sind mit den Lebensweg der Familie verbunden. Hier erkennt man auch die umfangreiche Rechere des Autors.
Mit seinen Schreibstil gelingt es Richard Dübell mühelos den Leser von Anfang an in die Geschichte einzubinden und mitfiebern zu lassen. Auch wenn gerade die Beschreibungen der Technik der Flugapparate einige Längen aufweisen, entwickelt das Buch einen Sog, so dass man immer weiterlesen will.
Der Roman umfasst die Zeit von 1891 – 1909 und gliedert sich in 6 Bücher. Dabei sind diese mit einen Vorsatzblatt, ähnlich den Cover, voneinander getrennt. Dies wertet das Buch in meinen Augen sehr auf. Denn auch das Cover ist wieder wunderschön gestaltet und passt perfekt zum Vorgängerroman.
Einen Minuspunkt gibt es allerdings von mir für die Auflage. Während „Der Jahrhundertsturm“ als Taschenbuch aufgelegt wurde, wurde für „Der Jahrhunderttraum“ eine broschierte Auflage gewählt, die um einiges höher ist. Ich als Leser möchte meine Schätze aber gern auch im Regal präsentieren und dazu gehört für mich auch ein einheitliches Design einer Reihe.
Dies hat aber nichts mit den Inhalt des Buches zu tun, welches ich sehr gern gelesen habe und das ich sehr gern empfehle.