Eine Hommage an Liebe und Freundschaft

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gisel Avatar

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Irina tritt ihre neue Stelle in der Seniorenresidenz Lark House an. Diese Arbeit macht ihr sehr viel Spaß und verändert allmählich ihr Leben. Bald arbeitet sie nebenbei als persönliche Assistentin einer der Bewohnerinnen, Alma Belasco, und lernt deren Enkel Seth kennen. Zu dritt gehen sie ein Projekt an, Seth möchte ein Buch schreiben, das jedoch nur deswegen Gestalt annimmt, weil Irina ihn dazu anhält. Bald entdecken Seth und Irina, dass Alma nur einen Teil ihrer Geschichte erzählt, jedoch ein großes Geheimnis macht um ihren japanischen Liebhaber, Ichimei Fukuda. Die beiden jungen Menschen sind neugierig geworden. Der Leser taucht dadurch sowohl in die gegenwärtige Geschichte um diese drei Menschen ein, erfährt aber auch Almas Lebensgeschichte und Irinas großes Geheimnis.
Allein nach dem Titel hätte ich eine Schnulze erwartet, die in vielem an der Oberfläche bleibt. Doch die Autorin ist mir bereits anderweitig bekannt für tiefergründige Romane, so dass ich trotzdem neugierig wurde. Und ich wurde reich belohnt durch einen wunderschönen Roman um Menschen, die mit viel Mut und Lebenswillen ein Schicksal gemeistert haben, das sie leicht aus der Bahn hätte werfen können. Dazu passt das Happy End, das die Autorin ihren Protagonisten gönnt. Isabel Allende ist ein warmherziges Buch gelungen über Menschen, die ihrer Zeit voraus waren, ein Hommage an die Liebe, die Freundschaft und das Leben in allen Facetten. Dabei baut sie ganz nebenbei einen äußerst unbekannten Aspekt der amerikanischen Geschichte ein, nämlich den Umgang mit japanischen Einwanderern in der Zeit des zweiten Weltkriegs, was mir bisher völlig unbekannt war.
Erst nach und nach enthüllt die Autorin das ganze Ausmaß der Geschichte, erst zum Schluss setzt sich ein ganz besonderes Gesamtbild zusammen, das ein grandioses Ganzes ergibt. Jede der Protagonisten erscheint von Anfang an sympathisch, doch erst zum Schluss überwältigt den Leser der ganz eigenwillige Weg, den jeder für sich und alle zusammen eingeschlagen haben in einer Welt, die ihnen ansonsten viele Zwänge übergestülpt hat.
Dieses Buch hat mich angenehm überrascht, und gerne empfehle ich es uneingeschränkt weiter.