Isabel Allende

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cilento Avatar

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Im Mittelpunkt dieses Romanes steht die einst erfolgreiche Künstlerin Alma Belasco, jenseits der achtzig. Sie wehrt sich vehement gegen das Alter. Sie fährt noch Auto, redet ungern über Krankheit und Tod und umgibt sich mit einer jungen Gesellschafterin - Irina Bazili, die in dem Altersheim arbeitet, wo auch Alma wohnt. Rückblickend erleben wir den Lebensweg, den Irina, zusammen mit Almas Enkel Seth rekonstruieren. Seth kommt eher als Aufschneider rüber (er will einen Roman über Almas Leben schreiben), was Irina sympathischer erscheinen lässt. In diesem Rückblick erfährt der Leser, dass Almas Eltern im KZ Treblinka ermordet wurden. Alma kam zu wohlhabenden Verwandten in die USA, wo sie sich unsterblich in den Sohn des japanischen Gärtners Takao Fukuda verliebt. USA und Japan, beziehungsmässig ein No go in dieser Zeit. Die Liebe muss geheim gehalten werden. Eine Heirat mit Nathaniel, welcher sich später als schwul outet, zieht etliche Affären nach sich.
Als Allende-Fan ist das Buch für mich eher eine Enttäuschung. Die Figuren kommen irgendwie leblos daher. Schon die Leseprobe hat mich etwas irritiert, aber gesamthaft gesehen, ist der Roman nicht anders. Auch der Schreibstil kommt meiner Meinung nach an die Erstlingswerke Allendes nicht heran. Es gibt keine starken Frauenfiguren mehr, dafür poetische Blumen- und Liebesgrüsse.
Schade um die frühere Isabel Allende.